Das 2. Dessauer Darts Masters ist Geschichte. Mit knapp 300 Teilnehmern und wieder über 1000 Zuschauern zählt es zu den größten Dartturnieren in Ostdeutschland und in dieser Form, mit Einbindung der Breitensportvereine, ist das Darts Masters in Deutschland einzigartig. Natürlich sind wir deshalb stolz, dieses Event ein zweites Mal erfolgreich organisiert zu haben, auch wenn am Ende nicht alles so geklappt hat, wie wir uns das vorgestellt haben. Doch der Reihe nach…

Qualifikationsturnier am Freitag – 93 Teilnehmer

Die wohl größte Neuerung im Vergleich zur Erstauflage war das große Qualifikationsturnier am Freitagabend. Das Interesse im Vorfeld war riesig und nach unserem Anmeldeschluss kamen letztendlich 93 Teilnehmer in die Anhalt-Arena und spielten die 32 Startplätze für den Einzelwettbewerb des 2. Dessauer Darts Masters aus. Zunächst begann der Abend ganz und gar nicht wie geplant. Ein paar Minuten vor der Anmeldung ließ uns der Computer im Stich und reagierte überhaupt nicht mehr. Zum Glück lösten die Techniker das Problem recht schnell und die bereits anwesenden Spieler zeigten ihr Verständnis für die kurze Wartezeit. Anschließend klappte dann alles reibungslos und so entwickelte sich vor ca. 200 Zuschauern in der Anhalt-Arena ein durchaus spannendes Qualifikationsturnier, bei dem auch einiger Dessauer erfolgreich waren. Wer drei Siege zu verbuchen hatte, konnte sich die Anmeldung für den Folgetag abholen. Daniel Große, Fußballspieler in der Verbandsliga beim SV Dessau 05, stand wie auch sein Gegenüber bei bereits bei zwei Siegen. Im letzten Spiel ging es für ihn um die Wurst. Der Dessauer spielte bis zum Auschecken klasse Darts und hatte gegen seinen Gegner mehrere Matchdarts. Doch diese ließ Daniel liegen, so dass sich Gegner Matthias am Ende das Ticket schnappte. „Das ärgert mich, ich wäre gern dabei gewesen. Aber nun schau ich mir das Spektakel einfach von außen an“, so der Mittelfeldspieler vom SV Dessau 05.

Nach fast fünf Stunden Turnierdauer schaltete der Hallenwart gegen 0:30 Uhr alle Lichter aus. Ein paar noch dringend zu erledigende organisatorische Aufgaben bedeuteten für uns eine extrem kurze Nacht und so traf man sich am Samstag wieder früh an an der Anhalt-Arena.

Große Vielfalt im Teilnehmerfeld

Nun war endlich der große Tag gekommen. Die drei langen Bierbank-Reihen, geschmückt mit vielen 180er-Schildern, eine extra aufgebaute Bühne für das Hauptboard mit einer großen Videoleinwand und auch die neue Lichttechnik verwandelten die Anhalt-Arena wahrhaftig in ein zweites „Ally Pally“. Da staunten auch die vielen Teilnehmer, die nach und nach die Eingangstür betraten, nicht schlecht. Das Teilnehmerfeld war nicht nur groß, sondern auch vielfältig. In Bezug auf die Dessauer Sportvereine im Teamwettbewerb gab es mit den Cheerleadern der Black White Cats, den Mädels vom 1. Leichtathletikclub Dessau und denen der Speedskater, gleich drei Frauenteams im Wettbewerb. Zudem begrüßten wir viele neue Starter, wie das Team Ghettoworkout mit Stephan Heese, das gleich in der ersten Runde mit einem Sieg gegen den Dessauer SV 97 für eine große Überraschung gesorgt hat. Weiterhin begrüßten wir 12 Teams der Mitteldeutschen Steeldartliga und im Einzel sammelte vor allem Ahkian Chow aus den Niederlanden Sympathiepunkte bei den Zuschauern.

Das internationale Teilnehmerfeld komplettierte ein Spieler aus Polen. Der erst 15-Jährige Willi Eichel aus Thüringen war der jüngste Spieler im Feld und trat für das Team aus Jena an. Sein Ziel war es, mindestens die dritte Runde zu erreichen. Wie schon im letzten Jahr zählte der Einzel- und auch der Teamwettbewerb jeweils 64 Starter.

Wolffi aus Roßlau liefert ab

Sportlich hätte es im letzten Jahr kaum besser laufen können. Im Teamwettbewerb gewann die SG Abus Dessau Handball das Turnier, im Einzelfinale standen sich Justin Milkow aus Dessau und Michael Rugies aus Zerbst gegenüber. Für unsere Lokalmatadoren ging es beim 2. Dessauer Darts Masters nicht ganz so weit. Im Teamwettbewerb schafften es die regionalen Teams bis ins Achtelfinale. Dort mussten dann aber alle sechs der verbliebenen Dessauer Teams gegen die zu starke Konkurrenz die Segel streichen. „Eigentlich bin ich hier, um gute Stimmung zu machen. Aber das muss noch etwas warten“, erklärte Johannes „Wolffi“ Wolff seinen Kumpels von den Rosslauer Jungs 97. Er schaffte es nämlich mit Teamkollege Andy im Teamwettbewerb bis ins Achtelfinale und auch im Einzel warf der Rosslauer die Pfeile erfolgreich. Hier setzte sich Wolffi in der 2. Runde sogar gegen einen MDSL-Dartspieler durch. Im Achtelfinale traf er auf den Dessauer Uwe Hinsche. Gute Stimmung bei diesem Spiel, gerade von den Roßlauer Fans, die natürlich Wolffi im Viertelfinale sehen wollten. Uwe Hinsche setzte sich schließlich durch und kam somit als bester Dessauer bis ins Viertelfinale. Für Wolffi war das Event jedoch keineswegs vorbei. Immerhin galt es für ihn, mit seinen Rosslauer Jungs noch einen Titel zu verteidigen. Und selbstverständlich holte Moderator Robert Ralph zum Ende des Events den großgewachsenen bärtigen Roßlauer auf die Bühne und übergab ihm völlig verdient den Stimmungsmacher-Pokal. Der Preis für das beste Kostüm war hart umgekämpft. Hier kämpften Gini, Tigger, zwei Störche, der Sohn von Volleyballer Matze und Klaus im den Titel. Das Publikum entschied jubelte am lautesten bei Klaus, der mit seinem grünen Kleid die Blicke an sich zog.

Überragendes Niveau im Finale

Im Finale des Einzelwettbewerbs standen sich Robin Beger von der Dartfabrik Leipzig und Yves Wawrzyniak von Roter Stern Halle gegenüber. Auch die Vertreter der Mitteldeutschen Steeldartliga waren sich einig: Hier treffen die zwei besten Spieler aufeinander. Im Gegensatz zum letzten Jahr, als die Lokalmatadoren im Finale von den vielen Fans lautstark besungen worden, entwickelte sich das 2. Dessauer Darts Masters in eine andere Richtung. Bei dieser Performance klappte bei vielen Zuschauern definitiv die Kinnlade nach unten. Erstaunt und gespannt verfolgte man das Finale. „Das sieht man sonst nur im Fernsehen“, freute sich ein Dartfan, der mit seinem Enkel extra aus Hannover angereist war. Zunächst führte Yves Wawrzyniak mit 3:1. Er spielte bis dato einen Avarage von fast 100 Punkten. Viel mehr haben auch Weltmeister Peter Wright und Michael van Gerwen im Finale der Darts WM in London nicht geworfen. Und dann landete der dritte Pfeil erneut im Triple-20-Feld. Seine zweite 180 im Finale. Insgesamt wurde beim 2. Dessauer Darts Masters 14mal die höchstmöglichste Aufnahme geworfen. Das höchste Finish, das ausgecheckt wurde, lag bei 158. Im Finale kämpfte sich Robin Beger dann wieder heran und glich zum 3:3 aus. Es wurde spannend. Am Ende setzte sich Yves Wawrzyniak, der im Januar in Berlin übrigens bei einem Turnier gegen Ex-Weltmeister Rob Cross antreten wird, mit 4:3 gegen Robin Beger durch.

Im Teamwettbewerb gewann die Dartfabrik Leipzig, die im Finale mit 4:0 gegen die Freiwillige Feuerwehr aus Meinsdorf gewinnen konnte.

Unerwarteter Pokal und gelungene Charityaktion

Die Geschichte des Abends schrieben wohl Christian Helmecke und Maik Radtke aus Magdeburg. Am Freitagabend erreichte uns die Absage der freiwilligen Feuerwehr aus Meinsdorf. Kein Problem, Christian und Maik sprangen kurzfristig ein und supporten die Meinsdorfer. Sie spielten daher nicht als Magdeburger Team, sondern als freiwillige Feuerwehr Meinsdorf. Das Magdeburger Duo schien beflügelt, setzte sich im Halbfinale in einem starken Spiel gegen Klein-Rodensleben durch. Im Finale musste man sich zwar der Dartfabrik aus Leipzig geschlagen geben, dennoch wanderte ein großer Pokal für den Zweitplatzierten in die Hände der zwei Jungs. Diese schauten dann am Abend kurzfristig noch bei der überraschten Feuerwehr in Meinsdorf vorbei und übergaben den Pokal. Anscheind freuten sich die Meinsdorfer sehr über diese Geste. „Danke Jungs, Ehre hoch 10“, heißt es auf der Facebook-Seite der freiwilligen Feuerwehr.

Auch die Charityaktion wurde super angenommen. Die Jungs und Mädels der MDSL kümmerten sich den ganzen Abend unermüdlich um ihr Charity-Dartboard und übergaben letztendlich über 600 Euro !!! an die Initiative „Biker haben Herz für Kinder“. Das Geld kommt einem regionalen Kinderhospiz zu Gute. Eine wirklich tolle Aktion. Vielen Dank an das komplette Team der MDSL und natürlich auch an alle Unterstützer. Weiterhin wurden im Rahmen des Turniers auch insgesamt 100 Euro für die Cheerleader der Black White Cats gesammelt, die ja im März 2020 mit ihrem Team zur Weltmeisterschaft in die USA fliegen werden.

Fazit

Wurden die oberen Zeilen noch objektiv niedergeschrieben, möchten wir als Team Sportstadt dem folgenden Fazit nun doch eine persönliche Note verleihen. Fakt ist definitiv, dass wir stolz auf das gesamte Event sein können. Die Vielseitigkeit des 2. Dessauer Darts Masters, die gelungene Charityaktion, das Top-Niveau im Einzelwettbewerb und auch, dass wieder knapp 1000 Zuschauer in der Anhalt-Arena waren, machen uns glücklich und rechtfertigen den riesigen Organisationsaufwand. Sogar der MDR war zu Gast. Noch am gleichen Abend lief ein Bericht vom 2. Dessauer Darts Masters im TV.

Jedoch hatten wir folgendes Ziel: Wir wollen ein hohes Niveau und tolle Stimmung. Schon die Erstauflage des Events war ein Experiment und auch das 2. Dessauer Darts Masters war aufgrund der vielen Neuerungen wieder ein gewagtes Unterfangen. Die „Ally-Pally“-Stimmung haben wir in diesem Jahr nicht erreichen können. Wir sind wirklich sehr dankbar an all unsere „Pappenheimer“, die bis zum Ende ihre Lieder angestimmt und für gute Laune gesorgt haben. Das zeigen ja auch die Bilder. Aber das diesjährige Konzept mit den vielen Teams der Mitteldeutschen Steeldartliga hat allerdings auch dafür gesorgt, dass die Reise der vielen Dessauer Sportmannschaften zeitig beendet war. Genau diese waren es, die im letzten Jahr zum Ende des Events noch ausgelassen gefeiert und die Dessauer Mitstreiter im Finale unterstützt haben. Dennoch haben wir überwiegend positives Feedback der Sportvereine bekommen, worüber wir uns natürlich herzlich bei euch bedanken wollen.

Bitte nicht falsch verstehen. Grundlegend war auch das 2. Dessauer Darts Masters ein voller Erfolg. Die „Stimmungsgeschichte“ haben wir uns von Team Sportstadt aber auf die Fahne geschrieben, weshalb diese Thematik in den nächsten Wochen vom gesamten Veranstaltungsteam genauer unter die Lupe genommen wird.

Wir bedanken uns bei allen Helfern aus der Dartslounge Dessau, beim Sportreferat der Stadt Dessau, bei der MDSL, bei unserem Moderator Robert Ralph, bei allen Teilnehmern und vor allem bei allen Zuschauern und Sponsoren.

Team Sportstadt