Derzeit sorgen beim DRHV 06 nur die Fans und die Verantwortlichen für Furore. Während die aktive Fanszene den Traditionsverein mit Hilfe von verkauften Fanpaketen finanziell erheblich unterstützt und Geschäftsführer Sebastian Glock trotz der Corona-Pandemie weitere Sponsoren an Land zieht, schwächelten die Profis zuletzt auf dem Parkett. In den letzten vier Partien holten die Dessauer lediglich einen Zähler und profitieren derzeit noch vom guten Saisonstart.

Am heutigen Freitagabend reiste der HC Elbflorenz zum nächsten Ostderby in die Anhalt-Arena an. Etwas verdutzt betrat Stadtwerke-Chef Thomas Zänger, der heute an den TV-Geräten als Co-Kommentator fungierte, die Halle und beteuerte: „Die Hütte wäre heute brechend voll gewesen“. Mit Sicherheit! Doch erneut waren nur die üblichen Pressevertreter und Helfer in der Anhalt-Arena, weshalb man natürlich nicht wirklich von einer Derby-Atmosphäre sprechen konnte. Die meisten Fans werden die ausgeglichene Anfangsphase auf dem Feld verpasst haben. In der Halle gab es technische Probleme mit dem Internet. „Ein Problem mit dem Anbieter. Der Techniker ist jedoch unterwegs“, erklärte Geschäftsführer Sebastian Glock, der sich eigentlich lieber mit dem Spiel beschäftigt hätte. Mitte der ersten Halbzeit funktionierte der Livestream dann, doch leider hatte der DRHV inzwischen auch deutlich das Nachsehen. In der 23. Minute zogen die Sachsen erstmalig auf drei Tore davon. Mit der Pausensirene traf Nils Holger Kretschmer für Dresden dann zum 10:13. Bis dato kein wirklich guter Auftritt der Dessauer.

Die Hoffnungen lagen auf den zweiten Durchgang. Keine fünf Minuten waren gespielt und schon sah man hängende Köpfe beim DRHV und jubelnde Spieler des HC Elbflorenz. Oskar Emanuel traf für Dresden zum 12:17. Derbystimmung bei den Gästen, die geschlossen auf dem Parkett und auf der Auswechselbank Emotionen zeigten. Immerhin konnte man den Hausherren die kämpferische Leistung zu Gute halten. Doch das komplette Angriffsspiel des DRHV 06 war einfach zu ausrechenbar. Viel zu oft landete der Ball am Ende bei Timo Löser. Der Rückraumshooter traf zwar insgesamt sechs Mal, doch nach und nach stellten sich die Gäste darauf ein und so gelang den Dessauern keine wirkliche Aufholjagd. So auch in der 46. Minute. Löser hatte zum 17:20 verkürzt und Philip Ambrosius parierte im Kasten des DRHV. Doch wieder einmal endeten die Dessauer Angriffsbemühungen in einem Zeitspiel. Die Dresdner nahmen Timo Löser aus dem Spiel, der Pass an den Kreis wurde abgefangen und so erhöhte Dresden im Gegenzug auf 17:21. Für die Vorentscheidung sorgte ausgerechnet ein alter Bekannter. Marek Vanco zeigte bei den Gästen eine Starke Leistung und traf per Dreher von ganz weit Außen zum 18:23. Am Ende verliert der DRHV 06 mit 23:26 und kassiert somit verdient die dritte Niederlage in Folge.

Bereits am kommenden Mittwoch erwartet das Dessauer Team die nächste Mammutaufgabe beim HSV Hamburg. Anschließend trifft der DRHV 06 im letzten Heimspiel des Jahres auf die SG BBM Bietigheim. Die Biber benötigen neue Ideen und Strategien im Offensivspiel. Wir sind zuversichtlich, dass DRHV-Trainer Uwe Jungandreas zeitnah Lösungen kreieren wird.