Es ist ein wenig unübersichtlich im Abstiegskampf der 2. Handball-Bundesliga geworden. Nach aktuellem Stand haben einige Teams schon 30 Spiele absolviert, andere dagegen waren erst 27 Mal auf der Platte. Demnach schauen die Teams „von Spiel zu Spiel“, doch zumindest der DRHV 06 scheint sich wichtige Luft im Abstiegskampf verschafft zu haben. Ein enorm wichtiger Sieg im Heimspiel gegen Eisenach und in der Vorwoche die zwei Punkte auswärts in Dresden haben den Dessauern ein kleines Polster verschafft. Dieses kommt zum richtigen Zeitpunkt. Immehin heißen die nächsten Gegner Gummersbach und Hamburg. Und gerade an der Tabellenspitze geht es heiß her. Dort schenkt sich niemand etwas und dementsprechend sie die heutigen Gäste aus Gummersbach wie hungrige Wölfe in die Bauhausstadt gereist.

Doch in den Anfangsminuten der Partie diente der Biberbau als sichere Festung. Die ersten zehn Minuten gingen klar an die Dessauer, die nach einem Konter, abgeschlossen von Jakub Hrstka, mit 6:3 in Führung gingen. Anschließend fing sich der Tabellenzweite und ging wiederum nur sechs Minuten später mit 6:7 in Führung. Max Scheithauer glich danach noch einmal zum 7:7 aus und kurz darauf netzte Jan Zahradnicek zum erneuten 8:8-Ausgleich ein. Der DRHV 06 spielte bis dato durchaus gute 20 Anfangsminuten, doch dann streuten die Gäste Sand in das Dessauer Getriebe und schalteten selber drei Gänge nach oben. Der Halbzeitstand von 10:13 ließ zwar schon erahnen, dass die Hausherren Probleme im Angriff haben, doch zumindest die Abwehr arbeitete 30 Minuten lang zufriedenstellend. Was dann jedoch in der 2. Halbzeit passierte, glich einer absoluten Machtdemonstration seitens der Gummersbacher.

Innerhalb von drei Minuten verpassten die Gäste den Dessauern den KO-Schlag, von dem sich das Team von Trainer Uwe Jungandreas nicht mehr erholen sollte. Drei Minuten, vier Tore. Und schon stand es 10:17 für den neuen Tabellenführer. Gummersbach war nicht mehr aufzuhalten. Nach 47 Minuten war der Gästevorsprung nun schon auf 13 Tore angewachsen. DRHV 06-Trainer Uwe Jungandreas schüttelte beim Stand von 15:28 nur noch mit dem Kopf und fand in der zwischenzeitlichen Auszeit auch deutliche Worte. Gegen einen sehr stark aufspielenden VFL kann man sicherlich verlieren. Auch hoch verlieren, doch in diesem Spiel fehlte mal wieder der Kampfgeist. Die Partie war frühzeitig entschieden. Auch als Gummersbach den überragenden Spielmacher Malte Meinhardt zehn Minuten vor dem Ende frühzeitig in den Feierabend schickte, reichte es nicht zu einer Aufholjagd. Ein aussagekräftiges Bild: Timo Löser sucht im Angriff eine Anspielstation. Doch er fand sie nicht…

Im Gegenzug rannte Gummersbach den nächsten Konter. Ein gebrauchter Tag für den DRHV 06, der am Ende mit 20:34 verlor und von starken Gummersbachern deutlich deklassiert wurde.

Das kann und muss am Sonntag wieder besser werden. Wie eingangs erwähnt, haben die Dessauer immernoch genügend Luft im Abstiegskampf, so dass auch eine Niederlage gegen Hamburg kein Beinbruch wäre. Eine Leistungssteigerung wäre dennoch wünschenswert und vielleicht kann man ja diesmal dann dem Spitzenteam ein Bein stellen.

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