Habt ihr euch eigentlich schonmal gefragt, wer eigentlich die Jungs und Mädels bei den DRHV 06-Spielen sind, die ordentlich für Stimmung sorgen? Im Interview mit Martin von den Zabporters bekommt ihr die Antwort.

Hallo Martin. Wie lange gibt’s jetzt eigentlich schon die Zabporters?

Martin: Grüß dich Storchi. Uns gibt es seit dem letzten Abstieg in die 3. Liga im Jahr 2011. Damals haben sich einige Personen, die eh immer bei den Heimspielen waren, zusammengeschlossen, um einen geordneten Support fernab von dem schon vorhandenen Trommel-Fanclub in der Anhalt Arena zu etablieren. Außerdem sollten neue junge Leute in die Halle gelockt werden. Dies hat sich dann auch ganz gut entwickelt, sodass wir heute einen guten harten Kern haben, der regelmäßig die Spiele besucht und die Mannschaft lautstark unterstützt.

Gibts ein besonders einprägsames Erlebnis was du/ihr in den Jahren erlebt hast/habt?

Martin: Da gibt es tatsächlich sehr viele. Jede Auswärtsfahrt (egal ob im Auto, Zug, Bus oder Flugzeug) hat seine eigenen unvergesslichen Geschichten, von denen wir noch in vielen Jahren berichten können. Wenn es darum geht von allen Spielen die einprägsamsten herauszufiltern muss definitiv das Spiel in Rostock genannt werden. Dort hat man gesehen, was die Fans des DRHV auf die Beine stellen können. 350 in blau gekleidete Verrückte war schon ein krasser und unvergesslicher Anblick. Dann natürlich das Aufstiegsspiel gegen VFL Potsdam mit einer proppevollen Anhalt Arena. Auch hier hat man gesehen was Dessau-Roßlau für ein Potential hat. Aber auch einige interne Sachen waren einprägsam. Sowohl positiv, als auch negativ. Unsere 5-Jahresfeier war emotional natürlich auch für mich sehr besonders. Da man uns das zu Beginn niemand zugetraut hätte etwas so lange und mit aller Konsequenz durchzuziehen. Andererseits gab es natürlich auch einige Rückschläge. Dies reicht von fehlendem Rückhalt des Vereins bis hin zum Abwandern von Mitgliedern, von denen man es nie erwartet hätte. All das prägt einen selbst und auch die gesamte Gruppe.

Was habt ihr euch sprichwörtlich auf die Fahnen geschrieben? Welche Grundsätze vertretet ihr innerhalb und außerhalb der Halle?

Martin: Das ist so leicht gar nicht zu beantworten. Sicherlich gibt es einige Grundpfeiler, die wir als besonders wichtig empfinden. So logischerweise der lautstarke Support sowohl zu Hause als auch Auswärts. Wir wollen, dass der DRHV nicht nur handballerisch deutschlandweit Schlagzeilen macht, sondern auch, dass die Fans überall für ihren farbenfrohen und lautstarken Support bekannt sind.

Aber auch das Einmischen und kritische Hinterfragen von Sachen, die der Verein macht, stehen mittlerweile auf der Agenda. Nicht immer zur Freude der Verantwortlichen, logisch, aber dennoch in einem respektvollen Umgang miteinander. Mittlerweile haben wir einen guten Draht zum Verein, wo auch Faninteressen Gehör finden.

Außerdem wollen wir der Dreh- und Angelpunkt aller DRHV-Fans sein. Ob es nun darum geht, einen Bus zu Auswärtsspielen zu organisieren, ein gemeinsames Motto auszurufen oder eine Choreographie vorzubereiten. Wir wollen der Initiator und Multiplikator dafür sein.

Und dann gibt es noch solche vermeintlich einfachen Dinge wie Loyalität und Respekt untereinander, die in einer so heterogenen Fanszene sehr wichtig sind. Der kleinste gemeinsame Nenner, nämlich die Unterstützung des Vereins, sollte Anlass genug sein um über persönliche Befindlichkeiten hinweg zu sehen.

Beschreibe die letzte Saison anhand von drei verschiedenen Stichworten.

Martin: Die letzte Saison hat sich vom zeitlich Ablauf her aus Fansicht in 3 Teile untergliedert, die es wahrscheinlich ganz gut beschreiben: Hoffnung – Resignation – Trotz.

Was habt ihr euch für die Saison 2019/20 vorgenommen?

Martin: Ganz klar: Wir wollen die beste Fanszene der 3. Liga Nord-Ost sein. Diesen Anspruch haben wir und wollen wir erreichen. Auch wenn solch eine Auflistung immer subjektiv ist, wollen wir für uns das Beste aus der Saison herausholen. Sei es mit Choreographien oder Auswärtsfahrer-Zahlen.  Auch ist diese Saison eine gute Möglichkeit die 100 % voll zu machen, d.h. alle Spiele des DRHV zu besuchen. Mal sehen, wie viele es diese Saison schaffen. Dann wollen wir natürlich weiter wachsen und neue junge Leute an die Gruppe binden. Dies wird sicherlich nicht leicht, weil es heutzutage nicht mehr „cool“ ist sich jedes Wochenende die Seele aus dem Leib zu schreien. Aber dennoch denken wir, dass es auch in Dessau-Roßlau noch ein paar Bekloppte gibt, die auch mit unseren Werten und Ansprüchen zurecht kommen. Ansonsten gibt es einige kleine organisatorischen Dinge, die bei mittlerweile mehreren Fan-Clubs und Sektionen koordiniert werden müssen, um professioneller an die Sache heranzugehen.

Was erhoffst du dir vom neuen Team?

Martin: Ich erhoffe mir vom Team eigentlich genau dasselbe, was ich von meinen Leuten in der Gruppe erwarte: nämlich Durchhalten bis zum Schluss, immer Alles geben und die eigenen Befindlichkeiten nicht über die der Gruppe/des Teams zu stellen. Wenn dies alles eingehalten wird, denke ich, dass wir sowohl fantechnisch, als auch auf dem Parkett oben mitspielen werden.

Vielen Dank

Martin: Danke ebenso!