Erst Magdeburg gegen Frankfurt, dann Halle gegen Dynamo. Aufregende Wochen in Sachsen-Anhalt gleich zu Beginn der Saison. Dass beim Halleschen FC die Vorfreude auf Dynamo Dresden besonders groß war, merkte man nicht nur anhand der Vorverkaufszahlen, auch waren die meisten Fan-Gruppierungen schon Stunden vor dem Spiel unterwegs und verweilten entweder vor den Wasserwerfern direkt am Stadion oder machten sich auf die Suche nach Gästefans. Tatsächlich war bereits, ähnlich wie bei der Partie Magdeburg gegen Frankfurt, viel Aufregung schon vor der Partie zu vernehmen. So flogen die ersten Wurfgeschosse schon bei Ankunft der Dresdner am Stadion durch die Gegend. Wie sehr sich beide Szenen mögen, merkte man dann später auch im Stadion. So baten HFC-Fans doch etliche Dresdner im Heimbereich, diesen zu verlassen. Daraufhin wurden diverse Gästefans auf der Tribüne von Ordnern in den Gästeblock gebracht. Auch 1-2 Kids mit Dynamo-Schal mussten diesen aufgrund von Polizei-Anweisungen in ihren Rucksack packen, bis dann schließlich nur noch die roten-weißen Farben im Heimbereich zu erkennen waren.

Dresden startete die Partie mit einem schwarz-gelben Luftballon-Intro, die Hallenser feierten 10 Jahre Sektion 19 (Jugend-Gruppierung) mit einer Block-Fahne und einer Pyro-Show. Den doch nervigen Stadionsprecher in Halle, machten beide Fanszenen relativ deutlich klar, dass dieser nach diversen Ansagen dann endlich mal seine Klappe halten soll. Dynamo ging dann zeitig in Führung und der HFC kam nur zu wenigen Chancen. Die ganz große Stimmungs-Wucht der Hallenser war deshalb relativ zeitig gebrochen. Wobei die Heimseite trotz eines meiner Ansicht nach eher schwachen Auftritts der Mannschaft gute Stimmung gemacht hat. Dresden, beflügelt vom souveränen Auswärtssieg des Teams, eskalierte das ein oder andere Mal ordentlich und so zeigte der K-Block sein ganzes Potenzial. Schon während des Spiels tauchte die in weiß gekleidete sportliche Fraktion des HFC direkt neben dem Gästeblock auf. War demnach nur eine Frage der Zeit, bis es zum Angriffsversuch kommen wird.

Das war dann in der 85. Minute der Fall. Nach dem 2-3 zivile Dresdner im Heimbereich enttarnt wurden und sich Ordner zwischen diesen und HFC-Fans stellen mussten, bewegte sich nun der sportliche Haufen von der anderen Seite in Richtung des Gästeblocks zu. Auch von Dresdner Seite sprangen um die 10 Leute über den Zaun, doch eine große Ordner- und Polizeikette ließ natürlich erahnen, dass hier nichts groß passieren wird. Fazit: Eine augenscheinlich in allen Belangen sehr motivierte Heimseite konnte Dank ungünstigen Spielverlauf nicht ihr volles Potenzial abrufen, zeigte dennoch einen starken Auftritt. Und Dresden im Gästeblock wurde seinem Ruf meiner Ansicht nach mehr als nur gerecht.

Der Hallesche FC trifft nun auswärts auf die zweite Mannschaft des FC Freiburg. Die Freiburger haben in den ersten zwei Spielen jeweils nicht verloren. Das wird für das Team aus Sachsen-Anhalt also keine einfach Aufgabe werden.