Fast wäre das 18. Wochenende hintereinander ohne Sport-Wettkampf angebrochen, da erblickte ich ziemlich kurzfristig eine Ausschreibung auf der Seite des sächsichen Leichtathletik-Verbandes. In Sachsen-Anhalt finden weiterhin keine „normalen“ Sportwettkämpfe statt, doch in Sachsen ist man offenbar schon einen Schritt voraus. Ein großer Wettkampf in Leipzig? Super! Doch schnell wurde die Stimmung getrübt, denn bereits in der Ausschreibung war rot und fett markiert: Zuschauer sind zu diesem Wettkampf leider nicht zugelassen. Doch mit der Hilfe eines Sportlers vom gastgebenden Verein (Mogono Leipzig) erreichte ich ziemlich kurzfristig den Veranstalter. Dieser drückte ein Auge zu und schrieb mich einen Tag vor der Veranstaltung noch auf die Betreuerliste.

Am Samstag kam ich dann pünktlich im Stadion des Friedens in Leipzig an. Von diesem Stadion hatte ich zuvor noch nie etwas gehört. Kein Wunder, denn seit Jahren wird es nur noch unregelmäßig für Leichtathletik-Wettkämpfe genutzt. Früher, in den 80er und 90er Jahren, fanden hier jedoch vor bis zu 30.000 Zuschauern Fußballspiele statt, als zum Beispiel der 1. FC Lokomotive Leipzig auf die BSG Chemie Leipzig traf. Nach dem ich mich auf der Teilnehmer-/Betreuerliste verewigt habe, durfte ich ins Stadion hinein. Alles wirkte so wie immer. Insgesamt 160 Sportlerinnen und Sportler machten sich bereits warm und nichts wirkte anders als sonst. „Wir versuchen den Teilnehmern den Wettkampf trotz der Corona-Maßnahmen so angenehm wie möglich zu gestalten. Die Sportler bekommen auch kaum irgendwelche Veränderungen mit. Aber wir als Veranstalter hatten im Vorfeld eine Menge zu organisieren und zu beachten. Aber das nehmen wir gern in Kauf. Wir wollen ja schließlich auch endlich wieder Wettkämpfe veranstalten“, erklärte mir Tasso Hanke von Mogono Leipzig.

Die meisten der anwesenden Teilnehmer waren mir unbekannt. Kein Wunder, denn der Wettkampf war ja auch in Leipzig und nicht in Sachsen-Anhalt. Doch das war mir egal. Endlich auch als Fotograf wieder Wettkampfluft schnuppern. Und ein paar Gesichter waren mir dann doch bekannt. Immerhin war auch der SC Magdeburg mit einigen Athleten zu Gast. Die Mädels und Jungs aus der Landeshauptstädt sicherten sich dabei insgesamt 14 Podestplätze. Besonders die weibliche Jugend U16 stach positiv hervor. Den 100m-Lauf gewann Aliyah Njock vor Luna Nowak (beide SC Magdeburg), über 80m-Hürden gewann Chelsea Kadiri (SC Magdeburg) und auch den Hochsprung-Wettbewerb gewann wiederum Aliyah Njock vom SC Magdeburg.