Das Fußball-Knallerwochenende kann beginnen. Es startete am gestrigen Freitagabend mit dem Stadtderby zwischen dem 1. FC Bitterfeld-Wolfen und der SG Rot-Weiß Thalheim. Es ist schon irgendwie ein Phänomen. Die Stadt Bitterfeld im Landkreis Anhalt-Bitterfeld in Sachsen-Anhalt hat knapp 40.000 Einwohner. Der Stadtteil Thalheim hat circa 2.000 Einwohner und in der Nachbarstadt Sandersdorf leben ca. 14.000 Menschen. Seit etlichen Jahren haben sich in allen drei Städten aber die jeweiligen Fußballvereine in den höheren Fußball-Ligen des Bundeslandes etabliert. Bitterfeld-Wolfen und Thalheim sind in der Verbandsliga zu Gange und Sandersdorf in der fünften Liga, der Oberliga Süd.

Wenn Bitterfeld-Wolfen und Thalheim aufeinandertreffen, befindet sich die Stadt im Ausnahmezustand. Alle sind heiß auf das Derby. Das hat man in den vergangenen Jahren auch mit Blick auf die Zuschauerzahlen gemerkt. Nicht selten trudelten bis zu 700 Fans auf die jeweiligen Sportplätze ein. Am gestrigen Freitagabend trafen beide Teams nun zu Beginn der neuen Saison aufeinander. Während Thalheim am ersten Spieltag der Verbandsliga-Saison gewinnen konnte, trennten sich Bitterfeld-Wolfen und Barleben 0:0-Unentschieden. Die weiße Weste wollten beide Teams natürlich auch nach dem Derby bewahren.

Zunächst begann das Derby vor dem Spiel mit einem ordentlichen Unwetter. Eimerweise regnete es herunter. Ein Glück, dass sich die schon anwesenden Fans unter die Tribüne flüchten konnten. Dann ging es los. Knapp 600 Zuschauer waren gekommen, ca. 100 davon den Thalheimern zuzuordnen und sie hofften auf eine spannende Partie. Doch zunächst war das absolut nicht der Fall. Nach 13 Minuten brachte Lukas Münch die Gastgeber in Führung und nur 10 Minuten später erhöhte Viacheslav Potapenko auf 2:0. Von Thalheim war bis dato nicht viel zu sehen. Bis zur Pause war Bitterfeld-Wolfen dem 3:0 näher als Thalheim dem Anschlusstreffer. Doch anscheinend hat Gästetrainer Andre Herrmann in der Halbzeit die richtigen Worte gefunden. Im zweiten Durchgang folgte das Thalheimer-Powerplay. Wer weiß, wie das Spiel ausgegangen wäre, wenn die Gäste die Riesenchance in der 57. Minute genutzt hätten. Doch der Bitterfelder Schlussmann Nicholas Weite reagierte glänzend. Es folgte die Schlussphase und diese hatte es, wie es zu einem Derby passt, mächtig in sich.

Zunächst erzielte Til Krüger per direkter Ecke den Anschlusstreffer für Thalheim. Nun witterten die Gäste wieder Morgenluft. Und jetzt konzentrierten sich die Gastgeber nur noch auf das Verteidigen. Zwischendurch wurde die Partie etliche Male unterbrochen. Einmal waren es die Zwischenrufe der Bitterfelder Fans und zum anderen folgten gleich vier Platzverweise. Ja, richtig gehört. Ab der 83. Minuten flogen tatsächlich noch vier Spieler vom Platz. Jeweils zwei Akteure auf jeder Seite. Thalheim warf nun alles nach vorn. Es lief mittlerweile die 100. Minute. Etliche Male kam auch der Gästetorwart mit in den Bitterfelder Strafraum gerannt, doch auch das nützte am Ende nichts mehr. Es blieb beim 2:1-Derbysieg des 1. FC Bitterfeld-Wolfen.

Nach dem Spiel feierten die Hausherren noch ausgelassen mit ihren Fans und somit endete ein spannendes und wirklich erlebnisreiches Fussballderby in der Verbandsliga Nord. Neben dem Bericht und unseren Bildern haben wir auch ein kleines Video angefertigt. Ihr wollt weitere Berichterstattungen (in Kürze auch beim 1. FC Magdeburg, Hallescher FC, Lok Leipzig und Chemie Leipzig) von uns nicht verpassen? Dann folgt unseren Social-Media Kanälen (Team Sportstadt auf Instagram und Youtube).

Fazit:
Spielerisches Niveau: 7/10
Spannung: 9,5/10
Erlebnis: 10/10
Stadionwurst: 8/10

Dieses Derby wurde allen Erwartungen gerecht. Gerne wieder!