Schon mehrmals haben wir in dieser Saison von den Dessauer Mädels in der weiblichen C-Jugend berichtet. Zurecht! Bis dato ist die JSpG DRHV 06/Kühnau in der Anhaltliga immer noch ungeschlagen. Der Gewinn der Anhalt-Meisterschaft wäre dabei tatsächlich gar nicht so besonders. Immerhin hat man das im weiblichen Bereich des Dessauer Handballs schon einige Male geschafft. Doch diesmal greifen die Dessauer Juwelen nach dem ganz großen Titel.

Doch noch sind einige Spiele in der Anhalt-Liga zu gehen. Obwohl die Jugendspielgemeinschaft noch ungeschlagen ist, befand man sich aufgrund einiger Verschiebungen sogar nur auf Platz 3. Am Samstag traf man nun auf den HBC Wittenberg. Die Wittenberger zählen neben den Dessauern zu den spielstärksten Teams in der Region. Im Vorfeld der Partie hat man ordentlich Werbung gemacht und so kamen zum Spitzenspiel knapp 160 Zuschauer! Eine tolle Kulisse. Die Anwesenheit von Vanja Radic sollte das Dessauer Team besonders motiviert haben. Der Co-Trainer der Bundesligaprofis aus der 2. Liga und gleichzeitiger Nachwuchschef des DRHV 06 wollte die Fähigkeiten der C-Jugend Mädels auf den Prüfstand nehmen: „Ich war schon einige Male beim Training. Die Spielerinnen haben zum Teil eine sehr hohe Qualität und ich bin gespannt, wie sie im Spiel gegen Wittenberg performen werden“, so Radic.

Doch zunächst beobachteten die Zuschauer einen nervösen Dessauer Start. Nach 16 Minuten lagen die Gastgeber sogar mit 5:7 hinten. Zum ersten Mal war man in dieser Saison nicht nur richtig gefordert, man lief zudem einem Rückstand hinterher. Im Hinspiel hatten die Dessauer in Wittenberg direkt die Spielkontrolle übernommen. Doch am Samstag hatte die JSpG sichtliche Probleme. Lilli König, der Wittenberger Wirbelwind, verteilte die Bälle auf Seiten des HBC wunderbar und Maja Bünning traf sicher aus dem Rückraum.

„Die Nervosität war den Mädels deutlich entnehmen. Was danach geschah, überraschte mich dann aber doch“, erklärte Vanja Radic zur Halbzeit. Gemeint war die plötzliche Leistungsexplosion seines C-Jugend Jahrgangs. Das Team um Trainergespann Diana Kerner und Florian Kaufmann schaltete gleich zwei, drei Gänge nach oben und spielte die Wittenberger fortan an die Wand. Josephine und Johanna Fritze, Lea Körting und Lilly Koppeng spielen in ihrer eigenen Liga. Zusammen erzielte das Quartett 29 Tore. Die Gäste aus Wittenberg gingen im zweiten Durchgang komplett unter und waren dem Dessauer Dauerdruck nicht mehr gewachsen.

„Klar. Die vier genannten Spielerinnen muss man deutlich hervorheben. Aber auch andere Akteure haben die sehr gute Mannschaftsleistung komplettiert. Beispielsweise Lea Heinrich, die die Lücken in der Abwehr sehr gut schließt oder auch die Xenia Thäle, die eine starke Leistung zwischen den Pfosten zeigte“, resümierte der Nachwuchsleiter des DRHV 06. Ob Vanja Radic den Mädels jedoch auch den großen Titel in dieser Saison zu traut? „Die spielerische Qualität haben die Mädels meiner Ansicht nach schon. Der Landesmeistertitel erfordert allerdings viel Engagement. Hierzu müssen die Spielerinnen auch private Abstriche machen und das ein oder andere Training extra einbauen, um sich auf die Duelle gegen die Sportschul-Mannschaften vorzubereiten“.

Sobald der Anhalt-Meistertitel in Sack und Tüten ist, kämpfen die Dessauer dann gegen die Sportschulen aus Halle und Magdeburg um den Landesmeistertitel. Vielleicht unter den Augen von Vanja Radic: „Wir haben mit den Zweitliga-Profis in der Rückrunde der 2. Liga ein straffes Programm. Sollten die Landesmeisterschaften an einem spielfreien Samstag oder Sonntag stattfinden, bin ich aber auf jeden Fall dabei“.

Wir wünschen den titelhungrigen Mädels der Jugendspielgemeinschaft DRHV 06/Kühnau gutes gelingen! Es wäre der erste Dessauer Landesmeistertitel im weiblichen Nachwuchs überhaupt!