Am Wochenende trafen sich die FSG ESV Lok/Blau-Weiß und die SG Jeber-Bergfieden im Verfolgerduell der Kreisoberliga Anhalt. Gerade für die SG Jeber-Bergfrieden wird diese Partie wohl noch einige Zeit in Erinnerung bleiben.

Das Spiel begann aus Sicht der Gäste schon denkbar schlecht. Jeber-Bergfrieden war Mitte der ersten Halbzeit gut in der Partie und da schlug Stürmer Jan Wegener das erste Mal die Hände über den Kopf. Es sollte nicht das letzte Mal sein. Jeber-Bergfrieden kombinierte sich bis zum Strafraum nach vorn und der Ball landete bei besagtem Wegener, der frei vor dem Gehäuse der Hausherren den Ball bekam. Wegener hätte nur noch einschieben brauchen, doch die Aktion wurde durch einen Pfiff unterbrochen. Es gab Freistoß für Jeber-Bergfrieden. Ärgerlich aus Sicht der Gäste, die gehofft hatten, dass bei dieser Aktion auf Vorteil entschieden wird. Der Freistoß mündete in einen direkten Konter der FSG ESV Lok/Blau-Weiß, den Marcel Lorch zum 1:0 für vollendete. Anschließend drückten die Gäste bis zur Pause auf den Ausgleich. Dann passiert etwas, das man beim Fußball wirklich nicht alle Tage zu sehen bekommt.

Zunächst gab es einen Elfmeter für Jeber-Bergfrieden. Soweit so gut. Mathias Fleischer lief an, doch Berger im Tor der Hausherren parierte. Doch es ertönte der Pfiff vom Schiedsrichter. Berger war auf der Linie zu zeitig unterwegs. Glück für die Gäste, denn der Elfmeter wurde wiederholt. Erneut trat Fleischer an. Diesmal knallte der Ball an die Latte, doch wieder unterbrach der Schiedsrichter das Spiel. Eine Rudelbildung vor dem Unparteiischen, der erkannt hatte, das sich diesmal ein Lok-Spieler zu zeitig in den Strafraum bewegte. Zwei Elfmeter direkt hintereinander verschossen und dennoch gab es für Jeber-Bergfrieden eine weitere Möglichkeit zum Ausgleich. Diesmal legte sich Jan Wegener den Ball zurecht. Man ahnt, was dann passierte. Wegener setzte den Ball deutlich über das Tor und somit verschossen die Gäste drei Elfmeter nacheinander.

Gab es das schon Mal? Ein Blick in die Geschichtsbücher verrät: Im Februar 2014 wurden beim Spiel Nürnberg gegen Braunschweig drei Elfmeter verschossen. Jeweils zwei von den Nürnbergern, einer von den Braunschweigern. Doch drei Elfmeter vom gleichen Team? Auch das gab es schon. Sogar vom selben Spieler. Dem argentinischen Stürmer Martín Palermo gelang es 1999 im Spiel gegen Kolumbien, tatsächlich drei Elfmeter zu verballern. Sei es wie es ist, auf jedenfall hat diese Szene vom Lok gegen Jeber-Spiel absoluten Seltenheitswert.

Im zweiten Durchgang war das Spiel noch lange nicht gelaufen. Jeber-Bergfrieden drückte weiter auf das 1:1. Und da klingelte es tatsächlich im Tor von Matthias Berger. Jan Wegener war nach einer starken Parade von Berger zur Stelle und traf per Abstauber zum 1:1. Doch der Fußballgott war am gestrigen Samstag einfach nicht auf Seiten der Gäste. Wegener agierte aus dem Abseits heraus und so blieb es beim 1:0. Ein Tag zum Vergessen für die SG Jeber-Bergfrieden, die zu diesem Zeitpunkt den Ausgleich verdient gehabt hätte. Doch machst du die Tore vorne nicht, kassierst du sie hinten. In der 60. Minute war dann Andy Hänsch für die FSG ESV Lok/Blau-Weiß zur Stelle und traf zum 2:0. In der 77. Minute setzte Christian Würpel dann den Deckel drauf und netzte zum 3:0 ein.

Am Ende ein verdienter Sieg für die Hausherren in einem durchaus denkwürdigen Spiel.