Spitzenspiel in der Mitteldeutschen Oberliga. Die HG 85 Köthen reiste am Wochenende zum Verfolgerduell nach Delitzsch. Knapp 400 Zuschauer waren gekommen. Sie sorgen für eine gute Atmosphäre. Die Köthener hatten nach der Niederlage in Halle zuletzt Staßfurt im Heimspiel besiegt, mussten aber nun sowohl auf Sebastian Donath, als auch auf Frank Grohmann verzichten. Doch einer, der war gleich von Beginn an, „on fire“ und das war Martin Danowski. Der bullige Kreisläufer hatte gerade noch so die Zeit, mit allen gegnerischen Spielern abzuklatschen, da bekam er schon das Zuspiel an den Kreis. Das 1:0 für Köthen nach knapp 30 Sekunden.

Danach entwickelte sich ein ständiges Hin- und her. Allein bis zur 20. Minute wechselte die Führung vier Mal. Dann jedoch erwischten die Hausherren eine gute Phase und zogen auf 13:10 davon. Kurz vor der Halbzeit glich die HG dann aber durch Lukas Krug erneut zum 15:15 aus.

Im zweiten Durchgang dann ein Spiel auf Augenhöhe. Zumindest bis zur 46. Minute. Danach aber schlichen sich ärgerliche Patzer in das Spiel der Köthener ein. Fehlwürfe und Fehlabspiele hier, eine Lücke in der Abwehr dort. Danowski war nun außer sich. Nahm sich während einer Zwei-Minute-Strafe Younster Tarek Jaidi zur Brust und erklärte diesem an der Taktik-Tafel, was in der letzten Viertelstunde besser laufen muss.

Und dann wurde es richtig spannend. Zunächst führte Delitzsch in der 53. Minute noch mit drei Toren. Dann schien die Ansprache von Martin Danowski gefruchtet zu haben. Er und Jaidi trafen zum 26:26-Ausgleich. In der 57. Minute traf dann Lukas Krug mit seinem 10. Treffer zum erneuten Ausgleich. Köthen dann mit der Chance zum Führungstreffer, doch der Ball ging nicht hinein. Plötzlich sprang Jakob Hensen in den Kreis hinein und schlug den Ball, wie beim Volleyball, ins Tor.

Diese Situationen werden doch sonst immer abgepfiffen. Diesmal nicht. Etwas Glück für Köthen und gut gemacht von Hensen, der zwei Sekunden vor dem Ende auch der entscheidende Spieler sein sollte. Nach dem Delitzsch in der letzten Minute zum 28:28 getroffen hatte, musste es schnell gehen. Hensen segelte durch die Luft und netzte zum 29:28 für die Köthener ein. Was für ein Spiel! Was für ein Spektakel.