Beide Seiten hatten im Vorfeld der Partie eine Menge Werbung gemacht. Kein Wunder, dass deshalb zum gestrigen Derby zwischen der HG 85 Köthen und dem USV Halle die Heinz-Fricke-Sporthalle aus alle Nähten platzte. Die HG steht bereits als Tabellenführer der Hinrunde fest, doch das gestrige Aufeinandertreffen war für beide Teams dennoch enorm wichtig, da man die Punkte aus den direkten Duellen der oberen Mannschaften mit in die Playoffs nehmen wird.

Von Anfang an sahen die fast 500 Zuschauer einen offenen Schlagabtausch. Sowohl die HG 85 als auch die Hallenser besitzen wurfgewaltige Rückraum-Spieler und so war es auch wenig verwunderlich, dass Frank Grohmann nach 40 Sekunden das erste Mal den Ball in die Maschen donnerte. Lukas Krug netzte auf der anderen Rückraum-Seite nach sieben Minuten zum 3:2 für Köthen ein, ehe Chris Heyer für Halle kurze Zeit später zum 4:4-Ausgleich traf. Die drei genannten Spieler bestimmten in den folgenden 50 Minuten maßgeblich das Geschehen. Grohmann, Krug und Heyer erzielten am Ende zusammen 33 Tore. Immer wieder wurde von weit hinten geworfen, weil eben auch beide Torhüter bei den Distanz-Würfen wenig Zugriff hatten. Dabei zeigte HG-Keeper Leonard Serfas im ersten Durchgang dennoch keine schlechte Leistung. Er konnte immerhin auch drei Tempo-Gegenstöße der Hallenser vereitelten.

Inzwischen führten die Hallenser kurz vor der Pause mit 11:9. Justin Milkow und Steven Just, die beiden Köthener Außenspieler, trafen aber postwendend zum 11:11-Ausgleich. Es war ein ständiges Hin- und Her. Insgesamt sechs Mal wechselte zwischen beiden Teams die Führung. Als Jakob Hensen in der 31. Minute das 13:12 erzielte, hatte kurzzeitig die HG 85 wieder das Momentum. Doch sofort zogen die Gäste wieder an. Es war ein tolles und spannendes Spitzenspiel. Keine Frage! Doch, gerade im zweiten Durchgang hatten die Köthener in der Offensive ihre Probleme. Viel lief über Krug, der zwar aus allen Lagen traf, doch nach und nach stellten sich die Hallenser darauf ein und im Angriff machte Heyer was er wollte. Der Rückraum-Shooter in der 45. Minute mit dem 20:18 für Halle.

Es folgte eine turbulente Schlussphase. Köthen biss sich zurück in die Partie. Steven Just traf in der 58. Minute zum 25:25-Ausgleich. Nun war wieder alles möglich. Halle mit dem vorletzten Angriff. Diesmal war es nicht Heyer, sondern Nicolas Stefan Berends netzte zum 26:25 für Halle ein. Dann liefen die letzten Sekunden. Der Tabellenführer nur noch mit der Chance zum Ausgleich.

Wie im Bild zu sehen, wurde der letzte Pass auf Steven Just abgefangen und somit jubelte der SV Halle über den knappen aber verdienten 26:25 Derbysieg bei der HG 85 Köthen.