Samstagabend, Handballzeit. Das Motto der SG Kühnau. Die Zuschauer in der gut gefüllten Sporthalle der Friedensschule schauten jedoch zum Anfang der heutigen Partie nicht schlecht. Auf der Auswechselbank der Kühnauer saßen lediglich zwei Spieler. Mit Lucas Postler ein Ersatztorwart und mit Grischa Vodotinski ein verletzter Spieler, der allerdings auf die Zähne biss, um seinem Team zumindest phasenweise helfen zu können. „Ich selber habe einen Außenbandriss, Grischa ist verletzt und auch Dominik Luge hat sich in der Vorwoche verletzt. Hinzu kommt, dass noch ein paar Spieler gerade mit der zweiten Mannschaft auswärts in Wittenberg unterwegs sind und erst Mitte der ersten Halbzeit wieder zurück in Dessau sind“, erklärte Benjamin Sitte von der SGK.

Zunächst war nicht viel los auf der Kühnauer Bank.

Auch Tom Anton und Lucas Hanke hatten zuvor schon viel Spielzeit beim dritten Team der Kühnauer auf dem Buckel. Und Schönebeck ist nun weiß Gott keine Laufkundschaft. Die Gäste haben die letzten drei Spiele gewonnen, fuhren deshalb selbstbewusst und vor allem mit einem großen Kader nach Dessau. Keine guten Voraussetzungen also für die Hausherren, die aber nach vier Spielminuten bereits auf die Ankömmlinge aus Wittenberg zurückgreifen konnten. Trainer Frank Reckzeh nahm direkt die Auszeit und ließ die Spieler auf das Protokoll eintragen. Zu diesem Zeitpunkt lag die SGK mit 3:4 hinten. Es entwickelte sich eine umkämpfte und packende erste Halbzeit. Kreisläufer Grischa Vodotinski flog mit roter Karte vom Feld, nach dem er seinen Gegenspieler am Kopf getroffen hatte. Die Gäste erzielten in der 29. Minute den 13:13-Ausgleich.

Lok Schönebeck ging dann nach dem Wiederanpfiff mit 17:18 in Führung. Anschließend verloren die Gäste jedoch völlig den Faden und die Hausherren zündeten etwas unerwartet den Turbo. Alles sah eigentlich nach einer spannenden Partie aus, doch die Kühnauer waren, sicherlich auch beflügelt von der lautstarken und emotionalen Kulisse, kaum noch aufzuhalten. Torhüter Erik Pannier zeigte im zweiten Durchgang eine sensationelle Leistung und im Angriff passte einfach alles. Mit Tim Kilian bewies ein Talent aus der A-Jugend von Außen ein feines Händchen, Tom Anton sowie Franz-Fabian Feix trafen nach Belieben aus dem Rückraum und Lucas Hanke tanke sich des Öfteren am Kreis durch. Und dann war da noch Ben Zimdahl. Insgesamt 13 Treffer gingen auf sein Konto.

Ben Zimdahl mit insgesamt 13 Toren.

In der 37. Minute lagen die Hausherren noch mit einem Tor hinten, in der 58. Minute führte die SG Kühnau dann mit 12 Treffern! Was für eine furiose zweite Halbzeit. Die Zuschauer waren aus dem Häuschen. Das letzte Tor der Partie erzielte ein weiteres Talent. Leon Jung netzte in der 58. Minute zum 35:23-Endstand ein. Was für eine Partie! Ein absolut verdienter Sieg der SG Kühnau!