Die Vereinigten Staaten von Amerika 🇺🇸. Freiheit, atemberaubende Natur und riesige Millionenstädte mit beeindruckenden Wolkenkratzern. Das flächenmäßig drittgrößte Land der Erde zählt mehr als 300 Millionen Einwohner und ist bekannt als gigantisches Reiseziel. Im Jahr 2018 zählte die USA insgesamt 79 Millionen Touristen. Damit teilt sich das Land der unbegrenzten Möglichkeiten zusammen mit Frankreich und Spanien die meisten Touristen weltweit. Unsere Reise führte im Dezember 2019 an die Westküste.

Das größte Passagier-Flugzeug der Welt

Zusammen mit meinem Kumpel Martin begann das Abenteuer frühs um 06:00 Uhr in Dessau mit der Fahrt zum Leipziger Flughafen. Unser Flug nach München hatte Verspätung. Auf Nachfrage, ob das Auswirkung auf unseren großen Flug nach Miami hat, folgte der erste Schock. „Eventuell wartet man in München nicht. Sie fliegen dann nach Charlotte (North Carolina) und von dort aus nach Miami (Florida)“, bestätigte eine Mitarbeiterin vom Flughafen. Ohje… darauf hatten wir natürlich eher weniger Bock, doch wir hatten Glück. Als wir in München gelandet sind, holte uns ein Lufthansa-Mitarbeiter zusammen mit sieben anderen Fluggästen vor dem Flieger ab und heizte quer über den Flughafen direkt zum großen Airbus A380. Kurz noch durch die Sicherheits-Kontrolle und ab hinein in das größte Passagier-Flugzeug der Welt. Bereits nach Thailand bin ich mit diesem geflogen und auch auf dem Weg nach Miami kam ich die ersten Stunden aus dem Staunen nicht mehr heraus. Wir saßen zu zweit in einer Dreierreihe ganz außen, so dass wir aus dem Fenster gucken konnten. Zugegebenermaßen ist das Entertainment-Programm von Lufthansa nicht ganz so geil wie das von Thai Airways. So war an Bord nur ein Bruchteil der TV-Serien verfügbar und beim „Breakpuzzle“ Spielen ist das System andauernd abgestürzt. Naja egal. Wir hatten ja auch Bücher dabei. Gegen um 16 Uhr Ortszeit erreichten wir nach zehneinhalb Stunden Flugzeit sicher den Flughafen von Miami.

Der erste Ami-Burger
Wiederum zwei Stunden später wurde der Mietwagen an unserem Hotel am North Beach in Miami abgestellt. Den Mietwagen haben wir nicht vorher bei den bekannten großen Anbietern gebucht, sondern vertrauten auf den Geheimtipp eines Bekannten, der uns zu einem Autohaus mit Werkstatt führte und dort bekamen wir dann unseren Mietwagen. Das war erstens billiger und auch vom ganzen Papierkram her nicht so aufwendig. Inzwischen knurrte auch ganz schön der Magen, so dass wir am Abend den erstbesten Burgerladen aufsuchten. Nähe des Hotels fanden wir „Dennys“. Eine unfreundliche und sichtlich unmotivierte Verkäuferin nahm unsere Bestellung auf und ca. 15$ wanderten pro Person über die Ladentheke. Das reichte für nen mittelgroßen Burger mit ein paar Pommes. Geschmeckt hat er uns durchschnittlich. War aber mit 15$ viel zu teuer. Daher auf der Burgerskala 🍔 nur 2/5 Sterne ⭐️.

Ausflug nach New York

Am nächsten Morgen machten wir uns bereits früh auf den Weg zum Flughafen. Der ziemlich verwurschtelte Reiseplan ließ uns bereits einen Tag nach Ankunft in Miami nach New York fliegen. Der Grund war ein einfacher. Ich wollte unbedingt zum American Football. Der „playing at“-Irrglaube hatte im Vorfeld wieder mal zugeschlagen. Im NFL-Spielplan hieß es Miami Dolphins vs. New York Giants. (Dolphins at Giants). Lange ging ich davon aus, dass dies bedeutet, Miami hat ein Heimspiel. In America steht das Heimteam jedoch immer hinten und so hieß die Spielpaarung Miami Dolphins at (in) New York Giants. Sie spielten also in New York und so buchten wir kurzerhand noch einen Flug nach New York. Dort wollten wir uns dann natürlich auch die City anschauen. Die Stadt New York prahlt mit unzähligen Superlativen. Mit 21,25 millionen Einwohnern (Ballungsraum) ist New York die achtgrößte Stadt der Welt und wahrscheinlich zusammen mit Tokio auch die bekannteste der Welt. Das hatte uns aber erstmal nicht zu interessieren, denn der Flieger landete mit Verspätung in New York und wir hatten nicht viel Zeit, um zum Stadion der New York Giants zu kommen. Auch den vielen anderen Miami Dolphins Fans im Flieger wurde langsam aber sicher mulmig, als wir fast eine halbe Stunde lang nicht aussteigen durften. Dann jedoch konnten wir aufatmen. „Hey guys. You gonna watch the Giants-Game? Please dont be afraid. After security control, leave the airport on Exit B. There are free Shuttle Busses for you and drives you directly to the Metlife Stadium. Sorry about the late“, verkündete der Pilot und erntete natürlich eine Menge Applaus. Wildes rumgegröle nun von den bunt gekleideten Dolphins-Fans, die sich wie wir auf das Spiel freuten.

NFL-Game New York Giants vs. Miami Dolphins

Circa 20 Minuten vor dem Spiel kamen wir dann am Metlife Stadion an. Es ist das drittgrößte Football-Stadion in der NFL, in dem bis zu 90.000 Zuschauer Platz finden. Jedes Spiel der New York Giants ist ausverkauft. Jedoch besuchen die Dauerkarten-Inhaber nicht jedes Spiel und verkaufen teilweise ihre Tickets bei nicht ganz so attraktiven Spielen. Dadurch das sowohl New York als auch Miami eine ganz schwache Saison spielen, kam man einfach und auch günstig an Tickets. Das Stadion war dennoch sehr gut gefüllt. Schätzungsweise 80.000 – 85.000 Fans bevölkerten das Stadion, in dem man über Rolltreppen zu seinen Sitzplätzen kam. Beim Betreten musste man durch eine Sicherheitskontrolle (Ähnlich wie am Flughafen). Dadurch das Martin sein Handy nicht aus einer engen Jeans herausbekam, hielt man an unserer Schlange natürlich den ganzen Verkehr auf 😅. Hinter uns feierten die New York Fans zusammen mit den Anhängern der Dolphins und hatten damit kein Problem. Ganz oben (Reihe 426) angekommen erwartete uns dann ein imposanter Anblick. Es ist das größte Stadion, in dem ich bisher war. Wahnsinn. Martin hat mit American Football eher weniger am Hut, so dass ich ihm in den ersten 15 Minuten erst einmal die Regeln erklären musste. Oben zog übrigens bei Minus 1 Grad auch noch ein eisiger Wind. Wir waren darauf aber vorbereitet und so konnten wir das Spiel genießen. In Europa sorgen beispielsweise beim Fußball hauptsächlich die Fantribünen mit ihren Ultra-Gruppierungen für Stimmung. So etwas gibt es hier in der NFL nicht. Hier sorgt das komplette Stadion für eine beeindruckende Lautstärke. Das erlebten wir das erste Mal, als Miami im Angriff den dritten Versuch ausspielen wollte. Die New York Fans machten so viel Lärm, dass das den Quarterback (Spielmacher) von Miami offenbar mächtig verwirrte. Er warf den Ball ins aus. Jubel auf der Tribüne. Lustig sind auch immer die Werbepausen. Dann nämlich erscheint auf den großen Leinwänden immer eine Aufforderung. Zum Beispiel: „tanzt!“ oder „zeigt eure Muckies“. Gerade beim Tanzen gehen die Amerikaner mächtig ab. Neben uns, also ein paar Reihen weiter, saß augenscheinlich eine durchschnittliche Familie. Vater, Mutter und drei Kinder, die bis dato eher in ruhiger Art und Weise das Spiel ansahen. Diese legten jedoch dann einen mehr als flotten Auftritt hin. Der Vater ging komplett ab. Zog sein T-Shirt nach oben und trommelte auf seiner Plauze. Die Frau tanzte eine Choreografie und die Kids sprangen wild durch die Gegend und rissen ihre Arme nach oben. Umso auffälliger, umso besser. Unser Block schaffte es so auf die Anzeigetafel. Dort wurde dann die besagte Familie eingeblendet und gab noch einmal ihr Bestes. Die anderen Fans im Block drehten nun auch mächtig durch und wir kamen aus dem Lachen 😅 nicht mehr heraus. Kurze Zeit später liefen dann auch wieder die Spieler aufs Feld und die Fans beruhigten sich, setzten sich zurück auf ihre Plätze. Als ob nichts gewesen wäre. Die New York Giants bestimmten auf dem Rasen das Spiel. Besonders bei den erzielten Touchdowns wurde immer wieder richtig laut. Durch die Live TV-Übertragung kommt es während des Spiels immer wieder zu Unterbrechungen. In diesen wurde es einem aber nie langweilig. Zum Beispiel werden dann die Leute gefeiert, die sich gerade Essen und Trinken gekauft haben. Es gibt unter anderem ein eigenes Lied für jemanden, der sich Chicken Nuggets gekauft hat. Wenn dieses Lied angestimmt wird, hat dieser nur einen Auftrag. Er muss ein Chicken Nugget nach oben halten und wird dann von den anderen Fans gefeiert. Im Nachbarblock ging Mitte der zweiten Halbzeit auch ordentlich die Post ab. Dort saßen nämlich Fans der New York Jets. Die „Jets“ sind die Rivalen der New York Giants. Diese vier, fünf Jets-Fans jubelten natürlich stets und ständig, wenn Miami mal etwas auf dem Feld gebacken bekam. Anstatt diese Jets-Fans vollzupöbeln, so wie das bei uns im Stadion der Fall gewesen wäre, reagierten die Giants-Fans jedoch kreativ. Das komplette Stadion stimmte ein Lied an, in dem es hieß: „Ihr seid Jets-Fans, ihr bekommt zu Weihnachten nichts geschenkt“. Die in grün gekleideten Jets-Anhänger antworteten mit Jets-Schlachtrufen und ein paar Tänzen. Sie erscheinten ebenfalls auf den großen Anzeigetafeln. Das Stadion reagierte mit lauten „Booooooouuuuuhh“-Rufen. Am Ende gewannen die New York Giants mit 36:20 gegen die Miami Dolphins. Nach dem Spiel zogen die Fans gut gelaunt in alle Richtungen und auch wir machten uns langsam auf den Weg nach Manhatten, denn wir wollten uns ja noch ein paar Sehenswürdigkeiten anschauen. American Football war ein unglaubliches Erlebnis. In vielen Faktoren überhaupt nicht mit dem Sport, so wie er in Europa gelebt wird, zu vergleichen. Aber uns hat es sehr gefallen. Hier gibt es auf der Sport-Skala 🏈 verdiente 5/5 Sterne ⭐️.

New York: Groß, laut und beeindruckend

Mit dem Taxi fuhren wir dann zum Times Square. Der Times Square ist die bekannte Fußgängerzone mit den großen Werbetafeln an den Wolkenkratzern. Zunächst liefen wir etwas planlos umher, waren aber sichtlich beeindruckt vom Geschehen. Überall leuchtete es, laut war es und Menschen über Menschen an jeder Stelle. Wir sahen das Empire State Building und liefen in Richtung in Richtung Central Park. „Lass mal was essen“, quengelte Martin hungrig. Er bog kurzerhand in eines der vielen Restaurants ein, legte aber direkt den Rückwärtsgang ein, nachdem er die Preise auf der Speisekarte entdeckte. Nagut, dass man direkt am Times Square kein Essen zu einem normalen Preis bekommt, sollte einem ja klar sein. Aber es gab ja auch noch Hot Dog-Stände. Ein Preis von 7-10 Dollar ging da sogar noch klar. Martin zahlte sieben Dollar, ich zehn Dollar. Der Unterschied war lediglich, dass Martin einfach nur das Hot Dog-Brot mit einem Würstchen bekam und bei mir noch etwas würzige Soße drauf war. Das stillte unseren Hunger, wenn überhaupt um etwa zwei Nachkommastellen. Gefühlt liefen dort millionen Leute herum. Zwischen den Kreuzungen nervten dann immer wieder diese Typen, die einem irgendwelche CDs andrehen wollten. „Thats for free“, sagte einer von diesen und so griff Martin zu. Ein großer Fehler. Sofort bildete sich eine Traube um uns herum. Zwielichtige Gestalten forderten nun eine Spende. Ich gab einen 1-Dollar-Schein heraus, worauf einer der Typen mit „Are you Kidding me?“ reagierte. Martin schob noch einmal 5 Dollar hinterher und dann durften wir passieren. Aber immerhin haben wir jetzt eine CD der C Boy Vision Pots. Geil. Der Tag war inzwischen auch schon richtig lang geworden und so suchten wir einfach mal noch einen Souvenir-Laden in einer Seitenstraße auf. Dort ließen wir ebenfalls noch einmal ein paar Dollar und dann liefen wir langsam aber sicher schonmal in Richtung Flughafen. Auch in den Seitenstraßen sieht man noch allerhand. Dort hat man aber etwas mehr seine Ruhe und so fühlte sich alles ein wenig angenehmer an. Gegen um 20 Uhr fuhren wir wieder zurück zum Flughafen und zwei Stunden später saßen wir im Flieger nach Miami. Es war ein spannender, aufregender und unvergesslicher Tag in New York.

In den folgenden Teilen des USA-Urlaubs berichten wir dann von unserem Trip auf die Bahamas, den Ausflügen nach Naples (Golf von Mexiko) sowie dem Everglades Nationalpark und am heutigen Freitag steht auch noch der Besuch eines NBA-Spiels an.
Gerne freue ich mich auch über euer Feedback.

Storchi
von Team Sportstadt.