Die Saison stand für die JSpG DRHV 06/Kühnau von Anfang unter keinen guten Vorzeichen. Klar war ohnehin, dass Spielerinnen aus der D-Jugend regelmäßig aushelfen müssen. Hinzu kam zu Beginn der neuen Spielzeit auch noch Verletzungspech. Und so startete die weibliche C-Jugend durchwachsen in die Saison. Zwar konnte man sich gegen Gräfenhainichen und Wittenberg/Piesteritz durchsetzen, doch anschließend folgten vier Niederlagen am Stück. Eins ist allerdings Fakt, und das muss man dem Trainerteam und auch den Mädels lassen, inzwischen ist die weibliche C-Jugend zu einer ernstzunehmenden Mannschaft in der Anhaltliga zusammengewachsen. Das Zusammenspiel zwischen Jung und Alt klappt immer besser. So gibt der ältere Jahrgang um beispielsweise Alina Sefcik oder Lea Heinrich den Ton in der Abwehr an und in der Offensive sorgen die jungen Wilden für Furore. Lea Körting netzte die komplette Saison über ein, wie sie wollte und zuletzt hatte sich auch Lilly Koppeng zu einer bärenstarken Spielerin entwickelt. So kommt es nicht von ungefähr, dass die Jugendspielgemeinschaft inzwischen seit vier Spielen ungeschlagen ist.

Also fuhr man am vergangenen Wochenende nach Wolfen, um gegen die HSG zwei Punkte zu holen. Der ein oder andere Pressevertreter nahm vor der Partie beim Dönerladen des Vertrauens eine Kostbarkeit des Hauses unter die Lupe und auch die hungrige Pizza-Liebhaberin wurde zufriedenstellend gesättigt. Gerüchten zu Folge machte auch der Bäcker in der Nähe einen guten Umsatz. Für einen Teil der Zuschauer hatte sich die Auswärtsfahrt nach Bitterfeld schon jetzt gelohnt. Den Mädels auf der Platte konnte es egal ein. Sie wollten den Sieg.

In der ersten Viertelstunde der Partie hatten beide Angriffsreihen noch Schwierigkeiten, die richtigen Lösungen zu finden. Anschließend netzte Lea Körting zur 5:4-Führung für die Gäste ein. Bis dato war es eine ausgeglichene Partie. Dann schippte die JSpG zwei, drei Kohlen drauf und fortan kam der Dessauer Express immer besser ins Rollen. Es schlug die Stunde von Alina Olek. Sie absolvierte als D-Jugend Spielerin erst ihre zweite Partie in der C-Jugend und spielte ihre Gegenspielerin Mitte der ersten Halbzeit schwindelig. Sie erzielte ihren ersten Treffer in der höheren Altersklasse und nur wenige Minuten später zappelte der Ball erneut im Netz. Alina Olek traf zur 11:7-Führung für Dessau. Kurz vor der Halbzeit erhöhte Lea Heinrich noch auf 12:7. Es war eine starke Phase der Gäste, die kaum zu bremsen waren.

Im zweiten Durchgang schlichen sich dann nach und nach aber ein paar Unsicherheiten in das Dessauer Spiel. Wolfen verkürzte in der 40. Minute zum 14:15. Zwölf Minuten lang erzielte die Jugendspielgemeinschaft keinen Treffer. Das Spiel drohte zu kippen, doch Lea Körting gab kurz darauf die passende Antwort. Sie netzte zum 16:14 ein. Ein wichtiges Tor, dass den Gästen wieder Auftrieb gab. In der Abwehr machte Lilly Koppeng einen guten Job. Da hat sie wohl die Gene von ihrem Wadenbeißer-Vati geerbt. Die Deckung stand nun richtig gut und Torhüterin Xenia Thäle zeigte, dass sie an guten Tagen zu den besten Hütern der Liga gehört. „Es war kein schlechter Tag, aber es geht immer besser“, gab sie nach dem Spiel ganz bescheiden zu. Die Dessauer gaben die Partie dann nicht mehr aus der Hand. Im Gegenteil. Lea Heinrich war zum Ende des Spiels noch zwei Mal erfolgreich und so gewann die JSpG DRHV 06/Kühnau schließlich verdient mit 18:14.

„Wir haben das Spiel mit einer starken Abwehr und einer sehr guten Torhüterleistung gewonnen“, analysierte Coach Florian Kaufmann die Partie. Auch Trainer-Kollegin Diana Böhler zeigte sich sehr zufrieden: „Eine starke Leistung der Mädels. Sie entwickeln sich gut. Das stimmt uns richtig froh und ich denke das war im nächsten Jahr einen sehr guten Jahrgang haben werden“.