Betrachtet man die Chronik der Duelle zwischen der JSpG DRHV 06/SG Kühnau und der HG 85 Köthen, ist folgendes zu erkennen: es wird knapper! In der Saison 18/19 setzte es für das Dessauer Team in der Anhaltliga noch zwei haushohe Niederlagen. „Es ist unsere erste Saison. Die Mädels haben noch viel zu lernen“, ließ Dessau-Trainer Christian Peschek damals verlauten. Inzwischen hat seine weibliche C-Jugend viel gelernt. In dieser Saison war das Ergebnis schon besser anzusehen. Im Heimspiel musste man sich der HG 85 Köthen 12:15 geschlagen geben. Eine überragende Torhüterleistung bei den Köthenern verhinderte ein knapperes Ergebnis. Und siehe da, bei einem Weihnachtsturnier vor kurzem in Wittenberg konnte das Dessauer Team die Köthener erstmalig besiegen. Fairerweise muss man dazu sagen, dass bei diesem Turnier Rückraumspielerin Helene Schulte Varendorf und Spielmacherin Sarah Ulrich bei den Köthenern nicht mit im Team waren. Dennoch „eine beachtliche Leistung“, so Christian Peschek.

Beide Teams qualifizierten sich in dieser Saison dann für die Landesmeisterschaft. Im Rahmen dieser fährt man bis nach Halberstadt, Oebisfelde, Magdeburg oder Halle. Am vergangenen Samstag trafen zunächst aber Köthen und Dessau im Landesmeisterschafts-Derby aufeinander und Christian Peschek war sich sicher: „Köthen ist hier in der Favoritenrolle. Aber wir geben uns natürlich nicht kampflos geschlagen“. Und tatsächlich lief es in den Anfangsminuten optimal für das Dessauer Team. Eine sehr gute Abwehr der Gäste verhinderte ganze elf Minuten einen Torerfolg für die HG 85 Köthen. Und so traf Celina Garnatz zum 0:3 für die JSpG DRHV/Kühnau. Anschließend fand Köthen besser ins Spiel. Helene Schulte Varendorf mit einem Treffer aus dem Rückraum zur 5:4-Führung für die HG 85. Es blieb spannend. Ein erneuter guter Lauf der Dessauer wurde mit den Treffern von Tine Parusel und wiederum Pia Peschek kurz vor der Pause zur 7:9-Führung für die Gäste abgeschlossen. Im zweiten Durchgang war Köthen dann aber wieder das tonangebende Team. Nach einem 7:3-Lauf führte man nun mit 14:12. Christian Peschek nahm die Auszeit und die Dessauer kämpften sich fortan wieder zurück in die Partie. Julie Bertram zehn Minuten vor Ende mit dem 15:16 für Dessau.

Schon jetzt war klar, dass wird hier richtig eng in der Heinz-Ficke-Sporthalle. Eine Minute vor dem Ende nun wieder der Vorteil bei Köthen. Doch Pia Peschek ließ mit ihrem sechsten Treffer zum 17:17 die Gäste jubeln. Ein Punkt wäre aus Dessauer Sicht verdient gewesen. Doch Sarah Ulrich hatte etwas dagegen. Sie übernahm die Initiative und traf für Köthen 30 Sekunden vor dem Ende zum 18:17. Dessau dennoch noch mit der Chance zum Ausgleich. Doch ein technischer Fehler sorgte dafür, dass die Köthener Abwehr den Ball abfing und sich die HG 85 Köthen schlussendlich über den knappen Sieg freuen durfte.

„Natürlich ärgert mich das. Symptomatisch war es ein nicht gefangener Ball im Angriff, der uns am Ende wohl den Punkt gekostet hat. Dennoch muss ich sagen, dass ich erneut stolz auf mein Team bin. Gegen Köthen musst du über 50 Minuten erstmal so gut dagegen halten“, analysierte Christian Peschek das Spiel seiner Mannschaft.