In der 3. Liga Ost ziehen die Magdeburg Virgin Guards beim American Football an der Tabellenspitze einsam ihre Kreise. Die Bilanz: Sieben Spiele, sieben Siege. Am gestrigen Samstag fuhren die Landeshauptstädter nach Sachsen zu den Leipzig Lions. Die Leipziger konnten in den bisherigen drei Spielen immerhin gegen Jena und gegen die Leipzig Hawks gewinnen. Die einzige Niederlage kassierten die Lions im Hinspiel gegen Magdeburg.

Umgeben von einem kleinen Kletterpark befindet sich das „Ratzelstadion“ in einer Plattenbau-Siedlung im Leipziger Stadtteil Grünau. Auf dem Sportplatz machten wir uns auf der umliegenden Wiese breit, die sich optimaler Weise auf einer Erhöhung befindet, so dass man über die Teamzone des Heimteams drüberschauen konnte. Ein schattiges Plätzchen war zudem zwingend notwendig, denn im Gegenteil zum veregneten Sachsen-Anhalt schien in Leipzig über weite Strecken bei 24 Grad die Sonne.

Das Spiel begann mit einem optimalen Start für die Leipzig Lions, die nach einem Touchdown mit 7:0 in Führung gehen konnten. Der Tabellenführer aus Magdeburg konterte mit einem sensationellen Receiver-Catch nach einem weiten Pass vom Quarterback. Den Drive schlossen die Virgin Guards per Touchdown ab und sicherten sich anschließend noch die ausgespielten zwei Punkte. Somit führten die Gäste mit 7:8. Die knapp 250 Zuschauer sahen ein Spiel auf Augenhöhe. Leipzig hielt nicht nur stark dagegen, bis kurz vor dem Ende war auch der Sieg möglich. Die Lions führten bis drei Minuten vor dem Ende mit 21:18 und befanden sich im Ballbesitz. Der Leipziger Stadionsprecher ließ sogar noch verlauten: „Jetzt clever die Zeit herunterspielen und wir gewinnen das Ding“. Doch daraus wurde nichts. Nach zwei gescheiterten Läufen versuchte es der Leipziger Quarterback mit einem Pass, doch ein Magdeburger warf sich dazwischen und sicherte seinem Team die wichtige Interception. Das Angriffsrecht wechselte somit zu Gunsten der Virgin Guards. Der Magdeburger Quarterback behielt darauf die Nerven und passte den Football zu seinem Receiver, der den Football per Touchdown zum 21:26 trug.

Doch noch war hier nicht Schluss. Immerhin waren noch knapp zwei Minuten auf der Uhr und nun schlug auch noch das Wetter um. Es regnete und den Leipzigern fehlte wiederum nur ein Touchdown, um das Spiel doch noch zu gewinnen. Doch der weg war weit. Die Lions mussten noch einmal über das gesamte Feld. Doch tatsächlich fand dann ein ganz langer Pass vom Quarterback sein Ziel und auf einmal standen die Hausherren wieder vor der Magdeburger Endzone. Doch schließlich verhinderte die Magdeburger Defense einen erneuten Score der Leipziger und so gewannen die Magdeburg Virgin Guards knapp aber am Ende auch verdient das Spitzenspiel bei den Leipzig Lions.