Das hatten sich beide Teams wohl anders vorgestellt. In der Kreisoberliga Anhalt starteten sowohl die SG Abus/Mildensee als auch die FSG ESV Lok/Blau-Weiß nicht optimal. Abus/Mildensee konnte in den ersten sechs Spielen erst einmal gewinnen und auch die ambitionierten Eisenbahner kassierten in sechs Begegnungen schon drei Niederlagen.

Am Wochenende trafen beide Teams nun aufeinander. Auf dem Nebenplatz des Paul-Greifzu-Stadions entwickelte sich eine durchaus kuriose Partie. Gleich mit der ersten Gelegenheit netzte Benito Wolf für die SG Abus/Mildensee in der 15. Minute zum 1:0 für die Gastgeber ein. Anschließend spielte nur noch Lok/Blau-Weiß. Nur noch ganz selten tauchten die Gastgeber in der gegnerischen Hälfte auf und die Gäste rannten an. Allein bis zur Pause hatte Lok/Blau-Weiß eine zweistellige Anzahl an Chancen, doch der Ball wollte einfach nicht hinein. Es war eine Mischung aus Pech und Unvermögen. Manchmal auch beides Gleichzeitig. So auch kurz vor der Halbzeit, als sich Torjäger Marcel Lorch zwar hervorragend auf der linken Seite durchsetzen konnte, aber dann zum bereits dritten Mal für die Gäste nur Aluminium traf. Der Abpraller landete direkt beim nächsten Lok-Spieler, doch dieser schob das Leder aus kürzester Distanz am Tor vorbei. Die Gäste hätten zur Pause mindestens einen Treffer erzielen müssen.

Im zweiten Durchgang dann verkehrte Welt. Da tauchten die Gastgeber in der 47. Minute das zweite Mal vor dem Gehäuse von Matthias Berger auf und direkt klingelte es erneut zum 2:0 für Abus/Mildensee. Ahmad Al Hosini war zur Stelle. Doch die Gäste ließen sich auch davon nicht beeindrucken. Wie schon in der ersten Halbzeit folgte nun eine weitere Chancenflut von Lok/Blau-Weiß. Ein weiterer Pfostentreffer durfte natürlich nicht fehlen. Es war einfach nicht der Tag der Rot-Blauen. Neuzugang Kevin Gerstmann wird nach einem Kontakt im Strafraum zu Boden gebracht, doch der Elfmeterpfiff blieb aus. Glück für Abus/Mildensee, die die Zeit bis dato clever über die Runden gebracht hatten. Doch in der 63. Minute belohnten sich die Gäste dann schließlich doch noch. Und wie! Innerhalb von 10 Minuten drehte die FSG das Spiel. Erst verkürzte Kevin Gerstmann zum 1:2, dann glich Jens Stephan zum 2:2 aus und in der 75. Minute war erneut Kevin Gerstmann zur Stelle. Die mittlerweile völlig verdiente Führung der Gäste. Lok/Blau-Weiß hätte durchaus direkt nachlegen können. Eine gefährliche Flanke von Außen wurde aber von Abus-Torhüter Sven Kalveram gut vereitelt. Doch Lok/Blau-Weiß hatte nun alles im Griff, bis dann…

Abus Mildensee in der 81. Minute zum dritten Mal in diesem Spiel im Strafraum der Gäste aufgetaucht war und… tatsächlich direkt zum 3:3 ausgeglichen hatte. Erneut traf Ahmad Al Hosini. Am Ende blieb es beim 3:3-Unentschieden. Die einen sagen: Dusel für Abus/Mildensee, die anderen: Perfekte Chancenverwertung. Lok/Blau-Weiß kam zwar ab der 60. Minute stark zurück und drehte die Partie, muss sich aber letzten Endes vorwerfen, alle drei Gegentreffer zu einfach kassiert zu haben.