Bis dato ist der HBC Wittenberg in der Anhaltliga der weiblichen D-Jugend das Maß der Dinge. Souverän gewann man die ersten drei Spiele, unter anderem auch gegen die HG 85 Köthen oder deutlich gegen die Reserve der JSpG DRHV 06/Kühnau. Auch die erste Mannschaft der JSpG DRHV 06/Kühnau ist ganz gut in die Saison gestartet, musste sich dann aber der HG 85 Köthen geschlagen geben. Am Wochenende trafen beide Teams nun aufeinander.

Mit dabei waren natürlich auch die zwei Ausnahme-Talente beider Vereine. Lea Körting von der Dessauer Jugendspielgemeinschaft und Lilli König vom HBC Wittenberg. Beide Spielerinnen haben mehr als doppelt so viele Treffer erzielt, wie die restlichen Spielerinnen in der Liga. Lea Körting mit knapp 12 Toren pro Spiel, Lilli König netzt für gewöhnlich elf Mal ein. Einige Zuschauer hatten in der Sporthalle der Friedensschule noch nicht einmal Platz genommen, da zappelte der erste Ball schon im Netz. Lilli König marschierte an den Dessauer Abwehrspielern vorbei, als wären es Fahnenstangen. Nach nur acht Spielsekunden traf sie zum 1:0 für den Favoriten aus Wittenberg. Doch die Gastgeber, und damit war vor Spielbeginn nicht unbedingt zu rechnen, hatten diesmal ein weiteres Eisen im Feuer. Passender Weise ebenfalls mit dem Namen Lilly. Lilly Koppeng sorgte auf Dessauer Seite aber mal so richtige für Furore. Sie netzte allein in den ersten 12 Spielminuten sechs Mal ein.

Lilly Koppeng netzt zum 10:8 für Dessau ein.

Sie wich Lilli König vom HBC Wittenberg nicht von der Seite und sorgte so auch für den ein oder anderen Ballgewinn. So auch, als sie den Ball erfolgreich abfing und erfolgreich zum 10:8 für Dessau traf.

Es war eine sehenswerte, eine wirklich starke Halbzeit von beiden Teams. Dessau ging mit einer Führung von 12:10 in die Kabine, nicht nur weil Lea Körting und Lilly Koppeng kaum zu bremsen waren, auch weil Emma Meyer im Tor einige Bälle glänzend parieren konnte. Im zweiten Durchgang dasselbe Bild. Lilly Koppeng und Lea Körting bestimmten die Partie und erhöhten für die Gastgeber auf 14:10. Im Gegenzug parierte Emma Meyer einen Siebenmeter. Doch die Moral des Tabellenführers war noch nicht gebrochen. Wittenberg nahm den Kampf an und zeigte, dass man vor allem auch in der Breite gut aufgestellt ist. Die packende Partie fand zum Ende ihren Höhepunkt. Es wurde spannend. Vier Minuten vor dem Ende war es Luisa Sowein, die für die Gastgeber zum 20:18 traf. Lilli König verkürzte wiederum zwei Minuten später auf 20:19. Lea Körting, die auch schon einige Spiele in der C-Jugend auf dem Buckel hat, wusste jedoch in den Schlusssekunden genau was zu tun ist und nahm die Zeit von der Uhr. Kontrolliert spielte es die JSpG DRHV 06/Kühnau herunter und gewann am Ende das Spitzenspiel nicht unverdient mit 20:19.

Wittenberg zeigte zwar in der Summe den besseren Kombinationshandball in der Offensive, muss sich aber letztendlich gegen zwei Ausnahme-Spielerinnen, die zusammen 18 der 20 Gastgeber-Tore erzielten, geschlagen geben. Auch das restliche Dessauer Team kann stolz auf sich sein. Immerhin hat auch die stabile Abwehr und die gute Torhüterleistung ihren Teil zum Erfolg beigetragen.