Und wieder sind wir in der 3. Liga dabei. Diesmal beim Spitzenspiel des 1. FC Magdeburg gegen den MSV Duisburg. Während wir die letzte Partie in der Landeshauptstadt noch von der Gegentribüne aus verfolgt haben, erhielt ich nun, wie auch schon in der Vorwoche beim Halleschen FC, eine Akkreditierung und durfte mir die Partie auf der Pressetribüne anschauen. Der Tag in Magdeburg begann direkt mit einer unerwarteten Begegnung. Auf der Suche nach einem Mülleimer, um den Rest von meiner Birne zu entsorgen, kamen mir plötzlich zahlreiche FCM-Fans entgegen, die allerdings nicht in Richtung der Stadiontore liefen, sondern mir entgegen in Richtung Parkplatz. Nanu? Wo wollen die denn hin? Und ein Blick nach hinten verriet mir die Antwort. Denn das gesamte Team inklusive Trainerstab kam vom gegenüberliegenden Trainingsplatz herüber in die MDCC-Arena gewandert und dabei verteilten die Fan-Lieblinge um Baris Atik noch fleißig Autogramme.

Fantechnisch hatte ich am vergangenen Samstag noch höhere Erwartungen als zuvor beim FCM-Spiel gegen den FC St. Pauli. Immerhin ist der MSV Duisburg, neben den zwei Vertretern aus Sachsen-Anhalt, einer der wenigen Vereine in der 3. Liga, deren aktive Fanszene trotz der Corona-Regelungen im Stadion aktiv ist. Die Zebras aus Nordrhein-Westfalen haben zudem einen recht hohen Zuschauerschnitt und gewannen zuletzt auch gegen Osnabrück. Ein wenig enttäuscht war ich dann schon, dass sich lediglich 200-250 Fans im Gästeblock eingefunden hatten. Zu hören waren die Duisburger allerdings ohnehin nicht, da sie knapp 14.000 FCM-Fans gegenüberstanden und diese natürlich im heimischen Stadion den Ton angaben.

Auf dem Platz sorgten die Gastgeber Mitte der ersten Halbzeit für klare Verhältnisse. In der 29. Minute netzte zunächst Luca Schuler zum 1:0 ein und nur sieben Minuten später erhöhte Sirlord Conteh auf 2:0. Da sprang auch DDR-Rekordtorschütze Joachim Streich von seinem Sitz auf. Die FCM-Legende saß auf der Haupttribüne nur wenige Meter entfernt von mir. Neben dem Knipsen der Bilder und dem Anfertigen des Stimmungsvideos hatte ich erstmalig auch eine zusätzliche Idee. Nämlich, die Lautstärke im Stadion zu messen. Ob die Handy-App meiner Wahl ein guter und zuverlässiger Gradmesser für diesen Zweck ist, möchte ich nicht wirklich beurteilen. Jedoch ist es zumindest Circa-Wert, der sich bei zukünftigen Spielbesuchen, auch in anderen Stadien, gut vergleichen lässt. Ich nehme außerdem an, dass direkt in der Fankurve ein höherer Dezibel-Wert gemessen werden kann, als von der Pressetribüne aus. Aber ich finde, dennoch hat sich ein beachtlicher Wert ergeben. Interessant: Nicht beim Torjubel war es am Lautesten, denn da habe ich „nur“ 104 Dezibel gemessen, sondern nach einem vermeidlichen Foul an FCM-Spieler Baris Atik. Das ganze Stadion forderte einen Elfmeter. Die App zeigte an: 108 Dezibel. Also immerhin so laut wie ein Formel 1 Wagen.

Neben den wirklich stark aufspielenden Magdeburgern zeigte sich auch der Fan-Block wieder von seiner besten Seite. Der Block U bedankte auch per Spruchband bei den Magdeburger Olympioniken. Der Schwimmer Florian Wellbrock vom SC Magdeburg gewann im 10-Kilometer-Freiwasserschwimmen die Goldmedaille und sorgte somit für einen großartigen Erfolg. Auf dem Platz hatte der 1. FC Magdeburg gegen den MSV Duisburg weiterhin alles im Griff. Daran änderte auch nichts, dass die Gäste in der Nachspielzeit noch einmal zum 1:2 verkürzen konnte.

Am Ende sicherte sich der FCM die wichtigen drei Punkte und klettert somit an die Tabellenspitze der 3. Liga!