Viele Abgänge und viele Neuzugänge sind in der Verbandsliga Sachsen-Anhalt nichts Besonderes. Auch nicht beim SV Dessau 05. Bis auf die 05-Dauerbrenner Julian Bittner, Friedrich Fromm, Lukas Schumacher, Philip Kupka und Maximilian Eschner, die allesamt aus dem eigenen Nachwuchs stammen, hat man bei den Verbandsliga-Kickern aus dem Schillerpark in den letzten Jahren den kompletten Kader ausgetauscht. In der Winterpause kamen acht Neuzugänge, in der Sommerpause bislang drei.

Björn Reinhardt hat dafür eine logische Begründung: „Hast du viele Abgänge, brauchst du halt auch viele Neuzugänge“, so der zweite Vizepräsident des Vereins. Er fügt hinzu: „Es ist immer das Ziel, Spieler langfristig an den Verein zu binden. Aus den unterschiedlichsten Gründen ist das jedoch nicht immer möglich. Außerdem darf man nicht vergessen, dass wir auch kontinuierlich unsere Nachwuchsspieler in den Verbandsligakader integrieren“. So trainieren mit Marc Buschmann, Jon Baatz und Alexander Probst auch drei Spieler aus der A-Jugend bei den Männern.

Die letzte Saison verlief für den SV Dessau 05 nicht zufriedenstellend. Auf Platz 14 hat man die Saison beendet, nur einen Platz über den Abstiegsplätzen. „Teilweise hatten wir acht Verletzte gleichzeitig und auch einige Spiele unglücklich verloren“, erklärt Julian Bittner, der das Training von der Tribüne aus verfolgt. „Aber das sind nicht alle Faktoren. Letztendlich haben wir auch einfach keine wirklich gute Saison gespielt“, so der 24-Jährige. Wann Bittner selber wieder spielen kann, ist ungewiss. Seit neun Monaten pausiert der Stürmer wegen einer Schambeinentzündung. Drei Monate werden wohl noch hinzukommen. In der Rückrunde hofft Bittner, wieder angreifen zu können.

Neben Alexander Naumann, der aus Alsleben gekommen ist, wechselten auch erneut zwei Griechen in den Schillerpark. Beide fielen beim gestrigen Training besonders auf. Torwart Nikolaos Gidopoulos hat in Griechenland in der 3. Liga gespielt und besitzt sehr gute Fähigkeiten. Oft wird er beim Torwartraining von Routinier Daniel Zschiesche gelobt. Auch die restlichen Mitspieler zeigen sich beeindruckt. Immer wieder kratzt er beim Torschusstraining den Ball aus dem Winkel. Noch auffälliger erwies sich Flügelspieler Konstantinos Koukoulis. Ein quirliger Dribbler, der oft den Ball haben möchte und abundzu auch mal durch den Strafraum fliegt und zum Fallrückzieher ausholt. „Too much energy“, analysiert Trainer Lucian Mihu mit einem leichten Grinsen. Mit beiden griechischen Neuzugängen ist der Trainer bislang zufrieden. „Beide sind noch jung und zielstrebig. Im Training bringen sie ihre Leistung. Konstantinos ist sehr aktiv. Abundzu muss man ihn etwas ausbremsen. Aber mir gefällt, dass er immer den Ball haben möchte“.

Auch Mihu war mit der letzten Saison nicht zufrieden. Der Trainer sah jedoch eine Verbesserung in den letzten Spielen. „Ein positiver Trend war erkennbar. In der neuen Saison wünsche ich mir einfach nur, dass wir wenig Verletzungen und Ausfälle haben werden“. Auf die Frage nach der Qualität des Kaders antwortete der 37-Jährige: „Qualität ist nicht alles. Eine Tabellenplatzierung ist nicht nur von der Qualität des Kaders abhängig. Das haben wir in der letzten Saison gesehen“. Dennoch hat der Trainer natürlich ein Ziel vor Augen: „Ich denke, wenn alles nach Plan läuft, hat der Kader das Zeug dazu, um Platz 6 oder besser mitzuspielen“.