Wenn man kurz vor 16 Uhr an der Sporthalle der Friedensschule keinen Parkplatz mehr bekommt und die Autos weit um die Ecke parken müssen, dann weiß man: Heute kann nur Kühnau gegen den DRHV 06 spielen. Doch selbst zu Zeiten, an denen sich die 1. Männermannschaft der SGK und die Reserve des DRHV gegenüberstanden, war es vermutlich nicht so voll, wie am gestrigen Nachmittag. Mehrere Bänke mussten aus den Garagen geholt werden, so dass (fast) alle Zuschauer Platz gefunden hatten. Mitte der zweiten Halbzeit verkündete Hallensprecher Uwe Geyer: Über 200 Zuschauer! Ausverkauft.
Ein wenig Kurios ist die Entwicklung der letzten eins, zwei Jahre im Dessauer Frauenhandball definitiv. Nun spielen etliche DRHV-Urgesteine beim Ortsnachbarn und geblieben beim Juniorteam sind nur noch die jungen Spielerinnen, aufgefüllt mit Talenten aus Köthen und Umgebung. Die Frauen der SG Kühnau trafen in der Sachsen-Anhalt-Liga also auf das Juniorteam vom DRHV 06. Die Kühnauer sind mit zwei Siegen in die Saison gestartet, der DRHV gewann seine Auftaktpartie und verlor dann gegen das Spitzenteam vom BSV 93 Magdeburg. Die Gäste vom DRHV konnten nur in den ersten Minuten dagegenhalten. So traf Friederike Försterling nach sieben Minuten zum 3:3-Ausgleich. Fortan waren es jedoch lediglich Pia Peschek und Klara Bräse, die immer wieder für Torgefahr sorgen konnten. Darauf stellte sich die Kühnauer Abwehr ein und zudem war Kathrin Kitzing im Tor der SG Kühnau wieder mal ein überragender Rückhalt. Sie parierte in der ersten Halbzeit vier Siebenmeter.
Zur Halbzeit führte die SG Kühnau bereits mit 13:6. Bitter für den DRHV: Bereits nach 20 Minuten flog Spielmacherin Kim Hosan vom Parkett. Sie hatte einen Konter von Lisa Ehlert nach einem Kontakt unterbunden. Bei den Gastgebern war es vor allem die Breite des Kaders, die den Ausschlag gegeben hatte. Insgesamt trugen sich neun Spielerinnen auf der Torschützenliste ein. Und so führte man in der 42. Minute nach dem Treffer von Juliane Bartholomäi erstmalig mit zehn Toren. Der DRHV fand zu keinem Zeitpunkt in die Partie hinein. Die Kühnauer hatten stets die bessere Antwort parat und gewannen am Ende verdient mit 29:16.
Der Treffer von Anne Heinecke zwei Sekunden vor der Schlusssirene war tatsächlich kein unwichtiger. Immerhin steht die SGK jetzt mit drei Siegen aus drei Spielen und einem besseren Torverhältnis von genau einem Tor vor dem BSV Magdeburg an der Tabellenspitze.