Das gab ordentlich Schelte! Nach der Niederlage des DRHV 06 im vergangenen Heimspiel gegen Dormagen setzte es Kritik von allen Seiten. „So dürfen wir nicht noch einmal auftreten. Ich bin mir sicher, dass wir heute eine Reaktion sehen werden“, sagte DRHV-Geschäftsführer Sebastian Glock. Und mit Konstanz reiste ein durchaus machbarer Gegner nach Dessau. Doch davon wollte Glock nichts wissen. „Egal wie die Bilanz des Gegners ist, jedes Spiel muss erst einmal gewonnen werden. Das Konstanz ein extrem unbequemer Gegner sein kann, haben wir im Hinspiel erlebt“. Da verloren die Dessauer nämlich mit 31:26.
DRHV-Trainer Uwe Jungandreas reagierte nach der Niederlage gegen Dormagen und veränderte die Startaufstellung. So begann er in der Offensive mit Sohmann, Danneberg, Scheithauer, Hrstka, Zahradnicek und Seidler. In den ersten Spielminuten zeigten die Dessauer eine sehr konzentrierte Angriffsleistung. So traf Timo Löser nach 20 Minuten zum 9:8. Doch sinnbildlich für die erste Halbzeit kassierte der DRHV 06 nur 17 Sekunden später den Ausgleich. „Das geht zu schnell“, schimpfte Uwe Jungandreas von der Trainerbank. Viel zu oft hatte die Dessauer Abwehr keine Zeit sich zu sortieren und so kam Konstanz immer wieder postwendend zum Ausgleich. Doch kurz vor der Pause setzte sich die Jungandreas-Sieben dann erstmalig auf drei Tore ab. Jakub Hrstka traf zum 17:14. Praktisch noch im Dessauer Jubel stellten die Gäste wiederum ihre Kaltschnäuzigkeit unter Beweis. Noch in der letzten Spielminute der ersten Halbzeit netzte Konstanz doppelt zum 17:16 ein.
Die Zuschauer sahen ein munteres Spiel mit zwei flotten Angriffsreihen. Mitte des zweiten Durchganges stabilisierte sich dann auch endlich die Dessauer Abwehr. Zwar gelangen den Gästen immer wieder Durchbrüche, doch in den entscheidenen Momenten waren die Dessauer Hintermänner zur Stelle und so konnte der Vorsprung nach und nach ausgebaut werden. Vor allem Max Scheithauer und Timo Löser tankten sich immer wieder durch und netzten sehenswert ein. Auch Jakub Hrstka zeigte sich wieder treffsicher. Neues Selbstvertrauen konnte ebenfalls Max Emanuel tanken. Nach seiner eher unglücklichen Leistung gegen Dormagen fand der Linkshänder zurück in die Spur und traf insgesamt dreimal. „Wir müssen dieses Spiel erfolgreich gestalten“, verkündete Uwe Jungandreas vor dem Spiel und es war schon ziemlich beachtlich, wie souverän sich das Dessauer Team zum Sieg ballerte. Eine Reaktion wurde erwartet, sie kam und zwar deutlich. Am Ende gewann der DRHV 06 deutlich mit 37:31 und sammelt dadurch wieder wichtige Zähler im Kampf um den Klassenerhalt der 2. Bundesliga.
Die Kritik nach der Dormagen-Pleite war berechtigt, doch ebenso angebracht ist es, dem Team nach dem heutigen Heimsieg ein Lob auszusprechen. Es war ein Sieg, den zwar irgendwie jeder erwartet hat, doch auch solche Spiele müssen erst einmal gewonnen werden!
Bravo DRHV!