Das war eine Überraschung. Am 02.10.2020 trauten die Dessauer Fans ihren Augen nicht. Der DRHV 06 bestritt in Dormagen sein erstes Zweiligaspiel in dieser Saison und führte zur Halbzeit mit 8:14. Am Ende gewann das Team von Trainer Uwe Jungandreas mit 21:24. Es folgte ein fulminanter Saisonstart der Biber. Inzwischen ist man aber wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Zuletzt kassierte der DRHV eine 32:27-Niederlage in Lübeck und blieb somit das siebte Mal hintereinander auswärts erfolglos.

Der heutige Gegner, der TSV Bayer Dormagen, hat sich inzwischen gefangen und hält in der 2. Handball-Bundesliga Anschluss an die Spitzengruppe. Doch in Dessau muss man erst einmal gewinnen. Immerhin schoss das Team aus Sachsen-Anhalt in den letzten zwei Heimspielen seine Gegner deutlich aus der Halle. Und auch heute erwischten die Dessauer einen tollen Start. Vincent Sohmann netzte nach neun Minuten zum 5:2 ein. Erst in der 11. Spielminute erzielten die Gäste ihren dritten Treffer. Bis dato arbeitete die DRHV-Abwehr gut und auch Philipp Ambrosius war hellwach. Dann allerdings erwachten auch die Gäste und nun ging es ziemlich schnell. Es folgte ein 0:5-Lauf und kurze Zeit später führte Dormagen mit 5:7. Lediglich in den ersten zehn Minuten konnte der DRHV 06 gut dagegenhalten. Anschließend übernahmen die Gäste die Spielkontrolle. Bis zur Halbzeit blieben die Biber jedoch dran. Beim Stand von 12:14 konnte DRHV-Trainer Uwe Jungandreas allerdings nicht mit dem Offensivspiel seiner Mannschaft zufrieden sein.

Und viel änderte sich auch im zweiten Durchgang daran nicht. In der 42. Minute traf Jan Zahradnicek von Außen zum 14:17. Gerade im Angriff zeigten die Dessauer viel zu wenig. Symptomatisch für das DRHV-Angriffsspiel waren Mitte der zweiten Hälfte gleich drei Ballverluste in nur wenigen Minuten. Erst als Max Scheithauer auf das Feld kam, stabilisierten sich die Offensivbemühungen für kurze Zeit. Der Rechtshänder traf von der halbrechten Position zum 16:20. Ein wirkliches Aufbäumen war das allerdings nicht. Immer öfter kombinierte sich Dormagen sehenswert zum Torerfolg. So segelte ein Gästespieler quer durch den Neunmeterraum und vollendete per Kempa-Trick. Großer Jubel bei Dormagen, hängende Köpfe bei den Hausherren.

Und so war die Partie relativ frühzeitig entschieden. In der 55. Minute lagen die Dessauer bereits mit 18:26 hinten und nun musste man aufpassen, hier nicht komplett unterzugehen. Am Ende stand für den DRHV 06 eine 20:28-Niederlage auf der Anzeigetafel.

Vor allem die Angriffsleistung ließ am heutigen Dienstag deutlich zu wünschen übrig. Nur acht Treffer erzielte die Jungandreas-Sieben im zweiten Durchgang. Insgesamt nur 20 Tore, so wenig wie noch nie in der Saison. Zwar hat der DRHV 06 bis zur Abstiegszone immer noch etwas Puffer, doch in den nächsten Spielen muss der Aufsteiger aus der Bauhausstadt definitiv wieder anders auftreten.