Am gestrigen Sonntag waren wir mal wieder zu Gast beim Halleschen FC. Vor knapp einem Monat besuchten wir bereits die HFC-Partie gegen Eintracht Braunschweig. Diese war jedoch von ungünstigen Umständen geprägt. Einerseits verloren die Hausherren das Spiel mit 0:2, andererseits befand sich die aktive Fanszene der Hallenser im Montagsspiel-Boykott und auch die aktive Szene der Braunschweiger war nicht anwesend. Auch unser gestriger Besuch startete denkbar schlecht. Stau auf der A9 und so betrat man erst zur Halbzeit das Leuna-Chemie-Stadion.
Im ersten Durchgang ging es dabei schon richtig rund. Zunächst brachte Jan Löhmannsröben den HFC mit 1:0 in Führung. Löhmannsröben, ein absolut polarisierender Spieler. Sorgte dieser in der Vergangenheit doch für etliche Schlagzeilen. Der bekannteste Fauxpas ist mit Sicherheit das „Erbsenzähler-Interview“ (Link). Der 30-Jährige war bereits beim 1. FC Magdeburg, Carl-Zeiss Jena, Kaiserslautern, Münster oder Hansa Rostock aktiv. Aber der bullige Defensiv-Allrounder ist wenigstens noch ein Spieler, wie damals zum Beispiel Stefan Effenberg, der sagt, was er denkt und solche „Typen“ braucht die Liga. Wir sind jedenfalls ein absoluter Fan von ihm. Und ausgerechnet Jan Löhmannsröben brachte bei seinem ersten Spiel für die Rot-Weißen den HFC mit 1:0 in Führung.
Anschließend flog Publikumsliebling Terrence Boyd nach einem Handspiel vom Platz. Den fälligen Elfmeter der Sechziger konnte HFC-Torwart Sven Müller erfolgreich parieren. Die Hütte muss nach dieser Aktion gekocht haben. Insgesamt waren 6466 Zuschauer im Stadion. Erfreulicher Weise war gestern nicht nur die Fanszene des Halleschen FC aktiv, auch ein guter Anteil an Löwen-Fans befand sich im Gästeblock. Unter den knapp 8-900 blau-weißen Anhängern waren augenscheinlich auch Fans aus der aktiven Fanszene am Start, die aber nicht als solche aufgetreten sind. Und so waren, wie das auch zum Braunschweig-Spiel der Fall war, aus dem Eck-Block nur spärliche Anfeuerungsrufe vernehmbar. Gehört hat man die 60-Fans nur beim Klassiker: „Schalalalalalala … Sechzig!“. Das Spiel verlagerte sich dann im zweiten Durchgang weitestgehend in Hälfte der Hallenser und in der 65. Minute fiel dann der 1:1-Ausgleich. Im Leuna-Chemie-Stadion war das jedoch kein Stimmungsdämpfer. Im Gegenteil. Die HFC-Fankurve peitschte ihr Team weiter an und sorgte für gute Stimmung, trotz des Ausgleichs.
Der HFC kam noch einmal gefährlich vor das Löwentor. Der Ball konnte aber nicht verwertet werden und so zitterte man sich in die Schlussphase der Partie. Allerdings verteidigten die Hausherren clever und spätestens beim starken Schlussmann Müller war dann Endstation. Zum Ende der Partie gab es im Gästeblock noch ein paar kuriose Szenen. Im rechten des Blocks hatten ein paar Herrschaften offenbar eine größere Meinungsverschiedenheit und klärten diese Rauferei. Zeitgleich stieg auf der linken Seite ein Löwenfan auf den Zaun und forderte zum Einhaken auf. Rechts Klopperei, links hüpfende Fans. Nun, ein paar Minuten später war glückliche Weise alles wieder geklärt und so konzentrierte man sich geschlossen auf das Anfeuern der Blau-Weißen.
Die HFC-Fankurve erwischte unserer Meinung nach einen sehr guten Tag. Die Stimmung war top, auch wenn es aus heimischer Sicht auf dem Rasen, zumindest im zweiten Durchgang, wenige Highlights gab. Am Ende gaben sich die Fans der Hausherren mit dem 1:1 zufrieden. Der Hallesche FC erkämpfte sich in Unterzahl einen Punkt und vor allem Torhüter Sven Müller wurde noch lange nach dem Spiel gefeiert.
Als nächstes trifft der HFC dann im Derby auf den 1. FC Magdeburg.
Ein Überblick über unsere Artikel der Drittliga-Teams:
DFB-Pokal (07.08.21): 1. FC Magdeburg – FC St. Pauli 2:3 (Link).
3. Liga (16.08.21): Hallescher FC – Braunschweig 0:2 (Link).
3. Liga (21.08.21) 1. FC Magdeburg – Duisburg 2:1 (Link).
3. Liga (05.09.21) Artikel über den Halleschen FC (Link).
3. Liga (05.09.21) 1. FC Magdeburg – Kaiserslautern (Link).
Team Sportstadt